IVU mit guten Zahlen und neuem Bahn-Großauftrag
Der deutsche Verkehrswende-Profiteur IVU hat kürzlich aktuelle Zahlen vorgelegt und zeigte sich im vergangenen Quartal operativ einmal mehr in sehr guter Verfassung. Darüber hinaus wurde ein weiterer Großauftrag gemeldet. Zunächst aber ein paar Worte zum Unternehmen:
IVU wurde im Jahr 1976 von Absolventen der Technischen Universität Berlin gegründet und sorgt inzwischen seit 47 Jahren mit mehr als 600 Ingenieuren für einen pünktlichen und zuverlässigen Verkehr in den Metropolen der Welt.
In wachsenden Städten sind Menschen und Fahrzeuge ständig in Bewegung – eine logistische Herausforderung, die intelligente und sichere Softwaresysteme voraussetzt. Auf Basis der sogenannten IVU.suite entwickelt IVU leistungsstarke IT-Lösungen für den öffentlichen Personen- und Güterverkehr und die Transportlogistik.
Die integrierten Standardprodukte von IVU planen, optimieren und steuern den Einsatz von Bussen und Bahnen, informieren Fahrgäste in Echtzeit, erstellen Routen für die Paketzustellung und unterstützen Filialisten bei der Standortwahl.
Umsatz und Rohergebnis legen deutlich zu
Blicken wir auf die Zahlen des 1. Quartals: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Auftaktquartal des Vorjahres um 15% auf 22,7 Mio. Euro. Das Rohergebnis, das die Wertschöpfung widerspiegelt, kletterte sogar um 28% auf 19,9 Mio. Euro.
Zur Erläuterung: Das Rohergebnis ist in der Betriebswirtschaftslehre eine Kennzahl, bei der den Umsatzerlösen einerseits die Herstellungs- und Materialkosten sowie andererseits die sonstigen betrieblichen Erträge gegenübergestellt werden.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit -0,4 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres und entsprach damit dem für IVU typischen saisonalen Geschäftsverlauf (den Großteil des Gewinns erwirtschaftet IVU stets im 4. Quartal).
Positiver Ausblick
Wichtig mit Blick auf die Zukunft ist, dass die Lösungen von IVU weiterhin sehr gefragt sind. Der aktuelle Auftragsbestand von 97 Mio. Euro deckt mehr als 80% des geplanten Umsatzes für das laufende Geschäftsjahr ab. Das Unternehmen verfügt über eine hohe Liquidität, einen guten Auftragsbestand und weist steigende wiederkehrende Umsätze auf.
Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von über 120 Mio. Euro (2022: 113,2 Mio. Euro) bei einem Rohergebnis von 95 Mio. Euro (2022: 90,6 Mio. Euro) und einem operativen Ergebnis (EBIT) von über 15 Mio. Euro (2022: 14,9 Mio. Euro) erwartet.
Neuer Großauftrag der Schweizer Bundesbahn
Für zukünftige Umsatz- und Ertragssteigerungen wird auch ein neuer Großauftrag sorgen, den IVU kürzlich an Land ziehen konnte. Konkret: Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB stellen mit dem Projekt „Integrierte Produktionsplanung“ die Planung, Optimierung und Disposition der Schlüsselressourcen Fahrzeuge und Personal für den gesamten Personenverkehr auf eine neue Basis.
Hierfür soll das Standardprodukt IVU.rail zum Einsatz kommen, das bereits zahlreiche Eisenbahnunternehmen weltweit nutzen. Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Der geplante Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von acht Jahren (mit der Option der Verlängerung um weitere 10 Jahre) umfasst die Lizenzierung, Implementierung und Wartung von IVU.rail.
Mein Fazit: Das mittelfristige Umsatz- und Ertragspotenzial von IVU ist groß, woraus nach meiner Einschätzung auch weiteres Kurspotenzial für die Aktie resultiert.