Airbus ist mit der WKN 938914 im MDAX vertreten.
Fabrice Brégier: Mit Erfahrung an die Spitze des Weltkonzerns
Brégier ist 1961 im französischen Dijon geboren. Dass er aber nicht nur Senf im Kopf haben kann, wird deutlich, wenn man einen genaueren Blick auf seinen Lebenslauf bzw. auf seinen beruflichen Werdegang wirft:
1980 schloss der Ostfranzose zunächst sein Ingenieurstudium an der École Polytechnique, einer der angesehensten Elitehochschulen des Landes, in Palaiseau bei Paris ab. Zusätzlich machte er einen Abschluss an der École des Mines de Paris, einer weiteren Elitehochschule für Ingenieure.
Seine berufliche Laufbahn begann Brégier 1983 als Prüfingenieur am sogenannten Superphénix, dem heute stillgelegten Kernkraftwerk Creys-Malville. Bereits ein Jahr später wurde er in Japan Vertriebsleiter für den ehemaligen französischen Industriekonzern Péchiney.
1986 schloss er sich dann dem regionalen Industrieministerium des Elsass an und wurde 3 Jahre später Leiter des Ministeriums für Landwirtschaft.
Nach einer Zeit als Berater verschiedener französischer Minister stieg Brégier 1993 bei Matra ein, einem ehemaligen Flugzeug-, Fahrzeug-, und Rüstungsbauer, der 2004 an die EADS überging und folglich inzwischen auch zu Airbus gehört. Innerhalb des Rüstungs- bzw. Verteidigungsbereichs des Konzerns feierte er seit 1996 mehrere Aufstiege. So gelangte er 2001 an die Firmenspitze von MBDA, dem daraus hervorgegangenen führenden Raketensystem-Hersteller Europas. 2 weitere Jahre später wurde der erfahrende Ingenieur Chef der damaligen Eurocopter Group (heute: Airbus Helicopters).
2006 wurde Brégier schließlich zum Airbus-Geschäftsführer (Chief Operating Officer: COO) ernannt. In Folge seiner herausragenden Erfolge beim Einsparungs- und Sanierungsprogramm Power8 im Zuge der sich abzeichnenden A380-/A400M-Krise wurde er 2012 schließlich zum Firmenchef des Konzerns (Chief Executive Officer: CEO) ernannt.
Überdies ist der Dijoner Träger des französischen Verdienstordens und darf sich somit Chevalier de la Légion d’Honneur nennen.
Keine dünne Luft, sondern optimistischer Blick in die Zukunft
Entgegen aller kritischen Töne ist Brégier auch nach wie vor von allem, was seine Firma tut und lässt, fest überzeugt.
Selbst die anhaltende finanzielle Problematik um das größte Passagierflugzeug der Welt, den Airbus A380, sieht der Franzose gelassen. Denn angesichts zunehmender Engpässe an den Flughäfen wie auch in der Luft meint er die Entwicklung eines natürlichen Markts für diese Flugzeugkategorie zu erkennen. Mehr noch: Brégier sieht hierin das einzig wahre moderne Modell dieser Klasse, das darüber hinaus trotz seiner enormen Größe mit weniger Lärm und Emissionen auskommt.
Ohnehin werde die Nachfrage aufgrund spritineffizienter Vorgängermodelle und steigender Treibstoffpreise – etwa auf dem amerikanischen Markt – bald steigen, so dass die Produktion im besten Fall weiter hochgefahren werden könne. Hier spricht Brégier gar von mehreren tausend Maschinen, die benötigt würden. In diesem Kontext habe sich für Airbus außerdem sogar die Eurokrise gelohnt, da sein Unternehmen ausschließlich in Europa produziere, aber in US-$ verkaufe.
Stetiger Zweikampf um die Weltspitze
Und die Ende 2013 eingetüteten Aufträge im Gesamtwert von etwa 40 Mrd. US-$ bestätigen nicht nur die Aussagen des Firmenchefs, sondern festigen auch weiterhin den enormen Stellenwert der Marke und lassen Airbus umsatzmäßig auch immer einmal wieder in Richtung Boeing schielen.