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Steueroase Bahamas: Bald ein Ende des Steuersegens?

Inhaltsverzeichnis

Steueroasen sind nicht einheitlich definiert. Aber allgemein gelten sie als Länder mit niedrigen Steuersätzen – vor allem, was Einkommens- und Vermögenssteuern angeht.

So erscheint es Privatpersonen und Unternehmen aus Ländern mit erheblich höheren Steuersätzen immer wieder reizvoll, ihr Vermögen oder den Firmensitz in diese Länder zu verlegen. Passiert das ohne Wissen des heimischen Fiskus, ist dies jedoch meist illegal.

Die Bahamas gelten als Steueroase

Die britischen Bahamas mit ihren rund 700 Inseln gelten als eine solche Steueroase. Direkte Steuern wie Einkommens-, Körperschafts- und Quellensteuern gibt es dort nicht. Es besteht das Bankgeheimnis, und Steuerhinterziehung wird nicht als Straftatbestand angesehen.

Jedoch hat der Staat ein Abkommen zum Informationsaustausch und Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden anderer Staaten unterschrieben. Zeitweise gab es auf den Bahamas rund 400 Banken.

Das vorteilhafte Steuerregime ist dabei aus der Not heraus entstanden: Anfang der 80er Jahre hatten die britischen Kolonialherren die Inseln verlassen, wirtschaftliche Perspektiven gab es wenige. Die Jugend der Bahamas suchte woanders nach Jobs, die ja auf den Inseln nun so rar gesät waren.

Bahamas – Steuerparadies aus Mangel an Alternativen

Da verabschiedete die Regierung den sogenannten „International Companies Act“. Sie wollte kapitalkräftige Investoren mit Niedrigsteuern und absoluter Diskretion der Banken anlocken.

Schon bald kamen so Anleger aus aller Welt in das Inselparadies. Sie zahlten zwar keine Steuern, dafür aber stolze Gebühren, um Trusts und Briefkastenkonten einzurichten.

Steueroase Bahamas: Das Ende des Steuersegens?

Nun jedoch könnte bald das Ende der Bahamas als Steueroase eingeläutet sein: Ende des Jahres 2011 kündigte der Ministerpräsident Perry Gladstone Christie an, dass die Steuerpolitik überdacht werden müsse.

Im öffentlichen Haushalt klaffte im Fiskaljahr 2011/ 2012 ein Loch von mehr als 500 Millionen Dollar. So könnte es sein, dass Ausländer bald auch Einkommens- und Mehrwertsteuer zahlen müssten.

Steueroasen wie die Bahamas in der Zwickmühle

Die Bahamas sind nicht die einzige Steueroase mit solchen Geldschwierigkeiten. Auch Staaten wie die Kaimaninseln haben mit einem Haushaltsdefizit zu kämpfen.

Das Problem dabei: Erhöhen die Staaten die Steuern, verlieren sie wohl möglich ausländisches Kapital und Bewohner und somit auch Einnahmen.

Im Zuge von Offshore-Leaks geraten Steueroasen unter Druck

Außerdem setzen die jüngsten Aufdeckungen im Zuge der sogenannten Offshore-Leaks Steueroasen wie die Bahamas unter Druck. Weltweit hat ein Team von über 80 Journalisten über einen riesigen Datensatz mit Angaben über rund 130.000 Personen und deren Steuerhinterziehung berichtet.

Auch Daten über Konten auf den Bahamas sind dabei ans Licht gekommen. Das deutsche Finanzministerium hat gefordert, dass betroffene Staaten Daten über solche Offshore-Konten an die Heimatstaaten der Kontoinhaber weiterleiten.