Beyond Budgeting und die 12 Prinzipien der Unternehmensführung

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In den vergangenen Jahren haben sich neue Managementansätze etabliert, um die Unternehmensführung flexibler zu gestalten.

Ein solcher Ansatz ist das Beyond Budgeting, welches sowohl für Geschäftsführer als auch für junge Firmengründer interessant ist. Dieses Managementsystem setzt eine flexible und netzwerkartige Firmenstruktur voraus, um auf die schnell veränderten Marktbedingungen reagieren zu können.

Was ist Beyond Budgeting?

Das Konzept des Beyond Budgeting geht auf das Jahr 1998 und eine Arbeitsgruppe zurück. Diese Arbeitsgruppe hat sich Gedanken gemacht, wie Abläufe im Unternehmen noch weiter optimiert werden können.

Das Beyond Budgeting orientiert sich an bestimmten Prinzipien und verzichtet auf fixe Budgets im Rahmen der Unternehmensplanung. Durch ein flexibles und dezentrales Modell sollen die Eigeninitiative einzelner Divisionen im Unternehmen gefördert und somit Innovationen vorangetrieben werden.

Beyond Budgeting: Prinzipien und deren Bedeutung

Das Modell des Beyond Budgeting besteht insgesamt aus 12 Prinzipien. 6 Beyond Budgeting-Prinzipien beziehen sich dabei auf die Unternehmenskultur und den organisatorischen Ablauf, weitere 6 Beyond Budgeting-Prinzipien befassen sich mit dem Planungs- und Steuerungsprozess.

So lauten die 6 Führungsprinzipien zur Optimierung der Unternehmenskultur und des organisatorischen Ablaufs:

  1. Bisherige starre Regelungen, die oft mit viel Bürokratie verbunden sind, werden durch eindeutige Werte und konkrete Führungsrichtlinien ersetzt. Damit sollen schnelle und dezentrale Entscheidungen möglich werden.
  2. Einzelne Mitarbeiter sollen mehr Leistungsverantwortung übernehmen, womit das Unternehmertum im Unternehmen gefördert werden soll.
  3. Mitarbeiter sollen mehr Selbstständigkeit und damit mehr Freiraum zum selbstständigen Handeln erhalten, ohne dass ein Eingreifen des oberen Managements erfolgt.
  4. Der Kunde ist König. Entscheidungen sollen sich an die Bedürfnisse des Kunden orientieren. Befugnisse und Verantwortlichkeiten werden an diejenigen Mitarbeiter übertragen, die vor Ort mit dem Kunden in Kontakt sind. Hierarchien und Machtbeziehungen treten in den Hintergrund.
  5. Es gibt eine schlanke Organisation mit einer netzwerkähnlichen internen Unternehmensstruktur. Die einzelnen Teams handeln eigenverantwortlich.
  6. Eine hohe Transparenz, in der Informationen in Echtzeit offen zugänglich sind, soll eine Selbststeuerung gewährleisten.

Weitere 6 Performance- und Ökonomie-Prinzipien sollen den Planungs- und Steuerungsprozess verbessern:

  1. Gesetzte variable Ziele sollen für eine ständige Weiterentwicklung sorgen. Fixe Leistungsverträge gehören somit der Vergangenheit an.
  2. Das Team steht im Vordergrund und wird bei Erfolg als Ganzes belohnt. Die Leistung einzelner Mitarbeiter rückt in den Hintergrund. Dadurch soll das Teamwork insgesamt gefördert werden.
  3. Durch Planung und turnusmäßig stattfindende Prognosen sollen Strategie- und Investitionsentscheidungen flexibel an Marktbedingungen angepasst werden.
  4. Ressourcen sollen nur dann bereitstehen, wenn sie auch wirklich benötigt werden – beispielsweise als Software-as-a-Service (SaaS) oder IT-as-a-Service (ITaaS). Durch diesen flexiblen Umgang werden Ressourcen effektiver genutzt.
  5. Die einzelnen Unternehmensaktivitäten werden effektiv koordiniert, etwa durch sogenannte Balanced Scorecards (diese helfen bei der Messung und Dokumentation der Einhaltung der Unternehmensvisionen und der Unternehmensstrategie).
  6. Es kommen effektive Mess- und Kontrollmechanismen, basierend auf Indikatoren und Soll-Ist-Beständen, zum Einsatz.

Was sollen Beyond Budgeting-Prinzipien erreichen?

Beim Beyond Budgeting stehen dezentrale Einheiten im Vordergrund, die sich grundsätzlich selbst kontrollieren. Das Topmanagement greift nur dann ein, wenn einzelne Manager Herausforderungen nicht lösen können und Hilfe erbeten.

Insgesamt sollen die Beyond Budgeting-Prinzipien marktorientiertes Denken und unternehmerische Zielplanung fördern, wodurch Unternehmen flexibler auf Herausforderungen reagieren können. Auch die Innovationsfähigkeit des Unternehmens soll dadurch steigen.