Klassischer Liberalismus wichtig für Ökonomen

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Das Wort „liber“, das in Liberalismus steckt, stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „frei”. Individuelle politische, ökonomische und soziale Freiheit, Wettbewerb und Eigenverantwortung sind die gesellschaftspolitischen Ideale des Liberalismus, einer politischen Philosophie, die sich im 18. und 19. Jahrhundert in Europa herausgebildet hat.

Für Liberalisten gehen mit dem Eingreifen des Staats und der Fremdbestimmung Freiheit und Wohlstand verloren. Gerade für Ökonomen ist es wichtig, die Bedeutung des Begriffs des klassischen Liberalismus in Zusammenhang mit der freien Marktwirtschaft zu kennen. Doch auch für philosophisch, politisch oder einfach nur gesellschaftlich interessierte Menschen bietet der Liberalismus zahlreiche spannende Gedankenströmungen.

Grundlagen des klassischen Liberalismus

Frühe Formen des Liberalismus werden als klassischer Liberalismus bezeichnet. Hierzu zählen auf der einen Seite die Lehren der Philosophen John Locke und Immanuel Kant und auf der anderen Seite die wirtschaftspolitischen Vorstellungen von bedeutenden Vertretern des Liberalismus wie Adam Smith. Diese Theorien zur Freihandelslehre entwickelten sich im Rahmen des wirtschaftlichen Liberalismus im 20. Jahrhundert.

Der Grundwert des Liberalismus ist die Freiheit des Individuums. Nur dadurch können Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft begründet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zusammenhang zwischen politischer Freiheit und wirtschaftlicher Freiheit. Hierzu zählen unter anderem die Vertragsfreiheit, Privateigentum, Wettbewerb und der freie Handel.

Im Liberalismus werden der Eingriff oder die Bevormundung von Staat, Wirtschaft, Politik oder durch soziale Zwänge abgelehnt.

4 Prinzipien sind für den klassischen Liberalismus wichtig:

  1. Recht auf Selbstbestimmung auf Basis von Einsicht und Vernunft
  2. Beschränkung der politischen Macht
  3. Freiheit gegenüber dem Staat
  4. Selbstregulierung der Wirtschaft auf Basis persönlichen Eigentums

Durch diese vier Prinzipien wird die Grundeinstellung des Liberalismus noch deutlicher: das Ziel ist geistige, politische, soziale und wirtschaftliche Freiheit für jeden.

Klassischer Liberalismus aus ökonomischer Sicht

Der Liberalismus fordert diese Komponenten für jeden Menschen und betont die Verantwortung des Individuums für sich selbst. In der Ökonomie bedeutet Liberalismus eine freie Marktwirtschaft einschließlich eines freien Handels. Wichtige Vertreter dieser Bewegung sind Adam Smith, David Ricardo, Jean-Baptiste Say und John Stuart Mill.

Der klassische Liberalismus geht aus ökonomischer Sicht davon aus, dass der freie Markt das optimale Steuerungsinstrument der Wirtschaft ist. Adam Smith hat die Theorie begründet, dass das Streben eines jeden einzelnen nach Wohlstand auch zum Wohl der Allgemeinheit beiträgt.

Für klassische Liberale hat der Staat nur drei Aufgaben und soll sich darüber hinaus nicht weiter einmischen. Der Staat soll die äußere und innere Sicherheit gewährleisten, ein unparteiisches Rechtswesen bereitstellen und die Unterhaltung von potentiell unrentablen Diensten, wie zum Beispiel eine schulische Ausbildung, unterstützen.

Eine besondere Form des Liberalismus heißt Laissez-faire-Liberalismus. Dieser Begriff ist französisch und steht für „machen lassen“ oder „einfach laufen lassen“. Für moderne Ökonomen ist diese Staatsform aber zu extrem, da der Staat in diesem Fall überhaupt keine regulierende Rolle mehr spielt.