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Milton Friedmann: Monetarismus-Erfinder und Nobelpreisträger

Inhaltsverzeichnis

Kaum ein anderer Wirtschaftstheoretiker hat in seinem Leben und nach seinem Tod soviele Diskussionen und harte Debatten hervorgerufen wie dieser. Die Rede ist von Milton Friedmann.

Im Jahr 1976 wurde er sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Doch wer war der Mann, der als Vater des Monetarismus gilt, wirklich?

Monetarismus: Wer war Milton Friedmann?

Milton Friedman war ein US-amerikanischer Ökonom, der fundamentale Arbeiten auf den Gebieten der Mikro- und Makroökonomie sowie der allgemeinen Wirtschaftsanalyse verfasst hat. Er erhielt 1976 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Leistungen auf dem Gebiet der Analyse des Konsums und der Theorie des Geldes.

Der berühmte Wissenschaftler wurde am 31. Juli 1912 in Brooklyn, New York, als Sohn ungarischer, jüdischer Einwanderer geboren. Er verstarb im November des Jahres 2006 in San Francisco. Friedman wird neben John Maynard Keynes als der einflussreichste Ökonom des zwanzigsten Jahrhunderts angesehen.

Monetarismus: Marktwirtschaft nach Friedmann

Friedman, der sich als klassischen Liberalen betrachtete, hob besonders die Vorteile eines freien Marktes und die Nachteile staatlicher Eingriffe hervor. Eines seiner Hauptwerke mit dem Titel “Kapitalismus und Freiheit” wurde rund 40 Jahre nach seinem erstmaligen Erscheinen nochmals in einer Neuauflage herausgegeben.

Darin forderte er die Minimierung der Rolle des Staates, um somit politische und gesellschaftliche Freiheit zu fördern. In seiner Fernsehserie “Free to Choose”, die PBS im Jahre 1980 sendete, erklärte Friedman die Funktionsweisen des freien Marktes und unterstrich besonders, dass andere wirtschaftliche Systeme die sozialen und politischen Probleme einer Gesellschaft nicht adäquat lösen könnten.

Gegen Konjunkturprogramme

Es war auch Friedman, der schon in den 60er Jahren Vorschläge zu einem Bürgergeld in Form der “negativen Einkommensteuer” machte. Außerdem machte er das schlechte Schulsystem in den USA öffentlich für die größer werdenden Unterschiede zwischen Arm und Reich verantwortlich.

Er forderte Schulgutscheine für alle Familien, damit diese die freie Wahl bei der Ausbildung ihrer Kinder hätten. Den Wirtschaftsnobelpreis bekam Friedman aber nicht für seine liberale Ideologie, sondern “für seinen Beitrag zur Verbrauchsanalyse, zur Geldgeschichte und -theorie sowie seine Klarlegung der Komplexität der Stabilisierungspolitik”.

Im Kern ging es vor allem darum, die Idee zu widerlegen, dass der Staat durch zusätzliche Ausgaben die Wirtschaft ankurbeln könne. Friedman vertrat die Ansicht, dass staatliche Konjunkturprogramme, wenn überhaupt, nur kurzfristig erfolgreich sein könnten.

Einzige Option: Steuerung der Geldmenge

Friedmann bestritt außerdem die Gültigkeit der Phillips-Kurve, die aussagt, dass eine höhere Inflation die Arbeitslosenquote senken würde. Aus Friedmans Sicht ist es daher sinnlos, die Arbeitslosigkeit bekämpfen zu wollen.

Friedman begründete die nicht vorhandene Korrelation von Inflation und Arbeitslosigkeit damit, dass die Arbeitnehmer die künftigen Preissteigerungen bei ihren Lohnvorstellungen bereits berücksichtigen würden. Ähnliches gelte auch für die Konsumenten, die nicht nur ihre Jahres-, sondern ihre Lebenseinkommen im Blick hätten.

Sie würden daher nicht – wie von den Regierungen erwünscht – auf Konjunkturprogramme mit einem spontanen Kaufrausch reagieren. Die einzige Option der Wirtschaftspolitik sei daher eine Steuerung der Geldmenge.

Auch wenn sich der Monetarismus in seiner reinen Form nicht durchsetzte, weil die Notenbanken eben nicht wie im Modell die Geldmenge wirklich regulieren konnten, sind viele Gedanken und Theorien Friedmans mittlerweile Allgemeingut.