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Kapitallebensversicherung: Lohnt sie sich? Die Vor- und Nachteile 

Beitragsbild zum Artikel "Kapitallebensversicherung" in der Kategorie "Versicherungen". Rechts ist ein Piktogramm eines Mannes dargestellt, der sein Kapital symbolisch unter einem Regenschirm schützt.
Inhaltsverzeichnis

Wer sich mit der privaten Altersvorsorge beschäftigt, wird früher oder später auf sie stoßen: die Kapitallebensversicherung. Sie ist ein beliebter Baustein, für das Alter vorzusorgen und gleichzeitig Ihre Familie im Fall Ihres Todes abzusichern.

Das Wichtigste zur Kapitallebensversicherung in Kürze

  • Definition: Versicherung, die gleichzeitig Kapital für das Alter bildet als auch Hinterbliebene im Todesfall absichert.
  • Vorteile: Sicheres und beständiges Produkt, das von Schwankungen am Kapitalmarkt losgelöst ist.
  • Problem: Aufgrund niedriger Zinsen und hohen Verwaltungskosten ist der Abschluss von Neuverträgen nicht mehr lukrativ.

Was leistet eine Kapitallebensversicherung?

Eine Kapitallebensversicherung eignet sich, um Rücklagen für das Alter zu bilden sowie Hinterbliebenen im Falle Ihres Todes eine finanzielle Absicherung zu ermöglichen. Falls Ihnen vor dem Vertragsende etwas zustößt, erhält Ihre Familie die Auszahlung. Andernfalls erhalten Sie nach dem Auslaufen des Vertrages eine Summe ausgezahlt, die zu Ihrer Altersvorsorge beiträgt und Ihre Rentenlücke füllen kann.

Welche Vorteile hat eine Kapitallebensversicherung?

Eine Kapitallebensversicherung bietet Vor- und Nachteile. Das sind die Vorteile:

  • Familie und Lebenspartner sind finanziell abgesichert: Im Todesfall haben Sie mit dieser Lebensversicherung für Ihre Liebsten vorgesorgt.
  • Private Altersvorsorge: Schon mit kleinen Beträgen können Sie für später vorsorgen.
  • Individuelle Laufzeit: Die Mindestlaufzeit beträgt 12 Jahre und ist darüber hinaus frei wählbar.
  • Individuelle Beitragshöhe: Sie entscheiden, wie viel Sie einzahlen wollen.
  • Flexible Auszahlung: Sie entscheiden, wann Sie Ihr Kapital ausgezahlt bekommen.
  • Garantierter Mindestzins: Der Mindestzins wird über die gesamte Vertragslaufzeit garantiert.
  • Vorteile bei der Besteuerung: Bei einer Laufzeit von mindestens 12 Jahren und einer Auszahlung nach dem 62. Geburtstag, muss nur die Hälfte der Erträge aus der Lebensversicherung versteuert werden.
  • Beständig und sicher: Sorgen über Schwankungen am Kapitalmarkt müssen sich die Besitzer einer solchen Lebensversicherung nicht machen – das Produkt gilt aufgrund des Garantiezinses als beständig.

Welche Nachteile birgt eine Kapitallebensversicherung?

Nachteile gibt es bei einer Kapitallebensversicherung ebenfalls:

  • Fehlende Beitragsgarantie: Ein Risiko besteht, wenn Ihrem Vertrag die Beitragsgarantie fehlt. Einige Versicherer haben diese abgeschafft. Das heißt, es gibt keine Garantie dafür, dass Sie zum Auszahlungszeitpunkt zumindest Ihre Beiträge zurückbekommen.
  • Niedriger Garantiezins: Ein niedriger Zinssatz ist ein Risiko für Ihre Kapitallebensversicherung. Er kann dazu führen, dass bei hoher Inflation Ihr angespartes Geld weniger wird, statt mehr. Für die Rentenlücke im Alter ist das ein gravierender Nachteil.
  • Hohe Kosten: Die Versicherer kassieren saftige Verwaltungsgebühren für die Verträge.
  • Besteuerung: Falls die Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die Erträge voll steuerpflichtig – zumindest, wenn der Vertrag nach 2004 abgeschlossen wurde.
  • Sinkende Überschussbeteiligung: Eigentlich werden Kunden an Gewinnen beteiligt, wenn diese mit der Versicherung erwirtschaftet werden. Diese werden jedes Jahr neu festgesetzt und können von den Versicherern auch gänzlich gestrichen werden. Da mit einer Kapitallebensversicherungen keine renditestarken Investments getätigt werden, sind die Überschüsse gering.

Wie viel kostet eine Kapitallebensversicherung?

Die Abschlusskosten für eine Kapitallebensversicherung dürfen nicht mehr als 2,5 Prozent der eingezahlten Beiträge (Gesamtsumme) betragen. Sie werden in den ersten fünf Jahren mit den Einzahlungen verrechnet. Dazu kommen aber weitere Kosten, die ebenfalls von der Einzahlhöhe abhängen:

  • Provisionen für Versicherungsvermittler
  • Verwaltungskosten

Die Verwaltungskosten können bis zu 10 Prozent der eingezahlten Beiträge betragen. Aufgrund der Kosten sind viele Kapitallebensversicherungen erst nach 20 Jahren oder mehr in der Renditezone – wenn überhaupt.

Insgesamt sorgen die Kosten dafür, dass Ihre Rendite stark geschmälert wird. Das von einer – angenommenen – Rendite von 1 Prozent nur noch 0,4 Prozent übrigbleiben, ist nicht unüblich. Und das ist in Anbetracht der seit 2009 herrschenden Niedrigzinspolitik schon optimistisch gerechnet.

Ist eine Kapitallebensversicherung noch sinnvoll?

Früher war die Kapitallebensversicherung ein beliebtes Produkt. Gleichzeitig Kapital für die Altersvorsorge aufzubauen und die Familie abzusichern, war reizvoll. Heutzutage lohnt sich eine Kapitallebensversicherung nicht mehr. Immer weniger Versicherungsgesellschaften bieten sie noch an.

Da sich die Wertentwicklung des angesparten Geldes bei einer Kapitallebensversicherung am aktuellen Zinsniveau orientiert, ist dieses Finanzprodukt mit der Zeit immer unattraktiver geworden. Seit der europäischen Finanzkrise im Jahr 2008 wurde der Leitzins schrittweise gesenkt und betrug zwischenzeitlich 0 Prozent, was sich auf den Abschluss von Neuverträgen negativ ausgewirkt hat.

Seit dem Jahr 2022 liegt der Garantiezins für Neuverträge bei 0,25 Prozent (Anfang der 2000er Jahre waren es noch 4 Prozent). Diese Rendite ist so niedrig, dass sich eine solche Lebensversicherung nicht mehr empfiehlt. Andere Produkte wie eine private Rentenversicherung sind für die Altersvorsorge sinnvoller und ein Hinterbliebenenschutz in Form einer Risikolebensversicherung kann meist zusätzlich abgeschlossen werden.

Beste Alternative = Wertpapiere + günstige Risikolebensversicherung

Noch bessere Alternativen für die private Altersvorsorge sind Investitionen in Wertpapiere, mit denen die Rentenlücke geschlossen werden kann. Wollen Sie Ihre Hinterbliebenen absichern, können Sie zusätzlich eine günstige Risikolebensversicherung abschließen. So haben Sie Absicherung und Kapitalaufbau voneinander getrennt.

Worauf gilt es bei der Wahl der Kapitallebensversicherung zu achten?

Beim Abschluss einer Kapitallebensversicherung sollten Sie auf verschiedene Aspekte achten:

  • Die Beitragsgarantie garantiert Ihnen, dass Sie am Ende der Laufzeit die eingezahlten Beiträge zurückerhalten. Einige Versicherer bieten keine 100-prozentige Beitragsgarantie mehr an.
  • Die Laufzeit sollte so gewählt sein, dass Sie von Steuervergünstigungen profitieren. Dafür muss die Versicherung mindestens 12 Jahre laufen und darf erst nach dem 62. Lebensjahr ausbezahlt werden.
  • Ermitteln Sie Ihren persönlichen Bedarf und überlegen Sie, welchen Zweck die Versicherung haben soll. Wenn Sie schon wissen, was Sie mit dem Geld machen möchten, kann der Kapitalbedarf daran angepasst und die Laufzeit dementsprechend festgelegt werden (auch ein Ende vor Renteneintritt ist möglich).
  • Achten Sie auf die Kosten der Versicherung, insbesondere auf die Verwaltungskosten. Diese sollten so niedrig wie möglich sein.
  • Es sollte möglich sein, den Vertrag beitragsfrei zu stellen, falls Sie nicht garantieren können, dass Sie die Zahlungen bis zur Rente leisten können.

Wo und wie findet man eine geeignete Kapitallebensversicherung?

Eine geeignete Kapitallebensversicherung finden Sie bei den meisten großen Versicherungsfirmen. Einige wie zum Beispiel die Hannoversche bieten aber auch keine Kapitallebensversicherungen mehr an. Über Vergleichsportale wie www.check24.de oder www.verivox.de können Sie Tarife und Anbieter vergleichen.

Kann die Kapitallebensversicherung gekündigt werden?

Eine vorzeitige Kündigung Ihrer Lebensversicherung ist möglich, aber in der Regel teuer. Sie bekommen dann nicht das ausgezahlt, was Sie eingezahlt haben, sondern deutlich weniger: den Rückkaufswert. Schließlich haben die Versicherer für die vereinbarte Laufzeit mit Ihrem Geld gerechnet und machen Ihnen den Ausstieg aus dem Vertrag daher kostspielig.

Alternativ gibt es die Möglichkeit, die eigene Police auf dem Zweitmarkt zu verkaufen. Dabei erhalten Sie möglicherweise etwas mehr als den Rückkaufswert – allerdings gibt es auch zweifelhafte Anbieter.

Eine Möglichkeit ist der Widerruf Ihrer Versicherung, zumindest wenn diese zwischen 1994 und 2007 abgeschlossen wurde. Während dieser Zeit haben viele Versicherer Fehler in ihren Widerrufsbelehrungen gemacht, weshalb Sie eine vollständige Rückabwicklung veranlassen können. In diesem Fall erhalten Sie nicht nur alle Ihre Einzahlungen sowie Bearbeitungsgebühren zurück, sondern auch Ihre erwirtschafteten Erträge.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen. Dann erhalten Sie zwar noch nicht Ihre eingezahlten Beiträge, müssen aber keine neuen Beiträge einzahlen.

Falls Ihr Vertrag jedoch wirklich schlecht ist, einen niedrigen Garantiezins hat und über keine Beitragsgarantie verfügt, kann es sinnvoller sein, den Vertrag trotz Verlusten zu kündigen als weiterhin Kapital in ein schlechtes Finanzprodukt einzuzahlen. Das gilt insbesondere für junge Verträge, in die noch nicht viel Geld geflossen ist. An der Börse können Sie den Verlust mit klugen Investitionen im besten Fall sogar wieder ausgleichen.

Wenn Sie noch einen alten Vertrag mit einem guten Garantiezins laufen haben, können Sie ihn behalten, insbesondere wenn Sie bald in Rente gehen.

FAQ zur Kapitallebensversicherung

Rund um die Absicherung durch eine Kapitallebensversicherung gibt es noch viele weitere Fragen:

Eine Laufzeit von mindestens 12 Jahren und Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr, da Sie dann von steuerlichen Vorteilen profitieren.
Nein, der Versicherungsschutz im Todesfall gilt ab der ersten Beitragszahlung.
Das hängt von den Vorerkrankungen ab. Viele Versicherer sehen eine Gesundheitsprüfung bei solchen Versicherungen vor. Es gibt jedoch auch Anbieter für eine Lebensversicherung ohne Prüfung.
Seit 2005 sind die Kapitalerträge voll steuerpflichtig. Die Ausnahme ist, dass die Versicherung 12 Jahre lief, fünf Jahre eingezahlt wurde und die Auszahlung erst nach dem 62. Lebensjahr erfolgt. Wurde der Vertrag vor dem 01.01.2005 abgeschlossen, ist die Auszahlung der Kapitallebensversicherung ebenso steuerfrei.
Eine Alternative zur Kapitallebensversicherung ist es, den Kapitalaufbau für die Rente und den Hinterbliebenenschutz zu trennen. Für die Absicherung im Todesfall bietet sich zum Beispiel eine Risikolebensversicherung an. Für die Kapitalbildung im Rahmen der Altersvorsorge gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie eine private Rentenversicherung, Riester- oder Rürup-Rente sowie die Investition in ETFs und Aktien.