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Rendite – Erklärung, Arten & Berechnung

Inhaltsverzeichnis

Überblick über Rendite

Definition: Effektivzins, den ein angelegter Kapitalertrag in einem bestimmten Zeitraum einbringt

Gegenstand der Renditeberechnung: Investments in Finanz- und Sachanlagen, Unternehmen oder Immobilien sowie Kapitanlagen

Arten: Bspw. Aktienrendite, Dividendenrendite, Anleihenrendite (aufgeteilt in Emissions- & Umlaufrendite), Kapitalrendite & Mietrendite

Eigenkapitalrendite: Prozentsatz des Gewinns, der auf das Eigenkapital entfällt

Gesamtkapitalrendite: Berücksichtigung von Eigen- & Fremdkapital

Umsatzrendite: Prozentualer Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens

Geldanlagen mit hoher Rendite: Aktien, Unternehmensanleihen, Immobilien, Crowdinvesting


Viele möchten eine Anschaffung tätigen, die mit den normalerweise zur Verfügung stehenden Finanzmitteln nicht realisierbar ist. Andere wollen sich ein finanzielles Polster für das Alter schaffen oder sich ein eigenes Vermögen erarbeiten, das sie von allen finanziellen Ängsten befreit.

All diese Vorhaben lassen sich mithilfe von kurz-, mittel- oder langfristen Geldanlagen und den so erwirtschafteten Renditen. Wer finanzielle Mittel zur freien Verfügung hat, für den kann es sich also lohnen, diese möglichst gewinnbringend anzulegen.

In diesem Zusammenhang spielt der Begriff der Rendite eine wesentliche Rolle, da sie dem Investor zeigt, wie hoch der voraussichtliche gewinnbringende Effektivzins sein wird, wenn er beispielsweise in Aktien, Aktienfonds oder ETFs (Exchange Traded Funds) investiert. Renditen erzielt man aber auch mit Immobilien oder Kapitallebensversicherungen.

Definition: Was ist eine Rendite?

Der Begriff der Rendite stammt aus dem Italienischen rendita und bedeutet so viel wie „einbringen“. Die Rendite wird hauptsächlich im Bereich des Finanzwesens verwendet und steht für den tatsächlich erwirtschafteten Gewinn, den ein Investor mit der von ihm angelegten Geldsumme erzielt.

Die Rendite wird stets in Form einer Prozentzahl angegeben und gilt für ein Geschäftsjahr. Anhand der angegebenen Rendite kann der Investor also berechnen, wie viel Ertrag seine Investition pro Jahr unter idealen Voraussetzungen erwirtschaftet. Der investierte Betrag stellt immer die Basis für die Rendite dar.

Großen Einfluss auf die Rendite haben auch

  • die Laufzeit der Geldanlage,
  • das Ausmaß der Diversifikation (Streuung) in verschiedene Anlageklassen
  • sowie die Risikobereitschaft des Investors.

Praxis-Beispiel:

Wer beispielsweise 100.000 Euro investiert und dafür 3,5 % Rendite pro Jahr erhält, der hat nach 12 Monaten nicht 100.000 Euro auf seinem Konto, sondern 103.500 Euro. Ein wichtiger Begriff ist bei Investitionen stets auch die Kapitaleinsatzquote.

Es macht einen Unterschied, ob man 1.000 Euro investiert und nach einem Jahr 1.100 Euro zurückerhält oder ob man eine Investition in Höhe von 2.000 Euro tätigt und nach einem Jahr 2.200 Euro zurückbekommt. Die Höhe der Rendite beträgt in beiden Fällen 10 %, allerdings musste der Investor im zweiten Fall doppelt so viel Geld investieren um diese Rendite zu erhalten.

Grundsätzlich gilt, dass der Investor tatsächlich nur Geld anlegen sollte, welches er momentan und für einen längeren Zeitraum nicht benötigt. Muss er die investierten Finanzmittel nämlich vorzeitig aus dem Investment abziehen, kann dies zu finanziellen Verlusten führen.

Rendite – Ertrag durch kurz-, mittel- oder langfristige Investments

Geldanlagen sind auf unterschiedlich lange Laufzeiten hin angelegt und erwirtschaften die angegebenen Renditen über diese Zeiträume hinweg.

Kurzfristige Investitionen sind:

  • Tagesgeld
  • Daytrading

Mit solchen kurzfristigen Geldanlagen, deren Laufzeiten fast immer weniger als ein Jahr betragen, lassen sich aufgrund der niedrigen Leitzinsen nur sehr geringe Renditen erzielen (Stand November 2019).

Als mittelfristige Geldanlagen gelten:

  • Festgeldkonten mit Laufzeiten von 1 bis 2 Jahren
  • Sparbriefe (Laufzeiten bis zu 2 Jahren)
  • Aktienfonds oder ETFs (länger als 1 Jahr)
  • Immobilien-Crowdinvesting (in einigen Fällen bis zu 5 Jahre Laufzeit)

Solche Geldanlagen sollten über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg Bestand haben, denn mit wachsender Laufzeit können die an den Märkten ganz normalen Schwankungen besser kompensiert werden. Langfristige Geldanlagen können bei ausreichender Laufzeit eine sehr hohe Rendite erzielen.

Zu dieser Art der Investition zählen:

  • Sparbriefe (festverzinst, Laufzeit bis zu 10 Jahren)
  • Festgeldkonten mit Laufzeiten von 3 bis10 Jahren
  • Anleihen (festverzinste Wertpapiere mit langen Laufzeiten und hoher Rendite)
  • Aktienfonds und ETFs (Laufzeiten von 5 Jahren oder länger)
  • Kapitallebensversicherungen (mit Laufzeiten von 20 Jahren oder mehr)

Prinzipiell gilt, dass die Rendite umso höher ist, je länger der Investor sein Geld anlegt. Ursache dafür ist, dass die Anbieter des Investments länger mit dem Geld arbeiten, es seinerseits gewinnbringend investieren und dies durch eine hohe Rendite honirieren.

Aus diesen Gründen sollte jeder Investor zunächst entscheiden, welche Geldmittel ihm zur Verfügung stehen und wie über welchen Zeitraum hinweg er sein Geld investieren möchte.

Anlagen die hohe Renditen erzielen

Wo werden Renditen erzielt?

Grundsätzlich gibt es eine Rendite aufgrund einer direkten Beteiligung. Eine solche Beteiligung kann in Form von Aktien, Fonds, Anleihen, Immobilien, Sparanlagen, Edelmetallen oder Rohstoffen erfolgen. Das bedeutet, dass der Investor eine Rendite erhält, wenn er eine der folgenden Anlageplätze nutzt.

Als da wären:

  • Geldinstitute (Tagesgeld, Sparbriefe, Festgeldkonto)
  • Finanzmärkte (Investition in Rohstoffe, Einzelaktien, Aktienfonds, ETFs, Anleihen)
  • Immobilienmarkt (Beteiligung an Bauprojekten, Erwerb einer Immobilie)
  • Versicherungswesen (z. B. Kapitallebensversicherungen, private Altersvorsorge)

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Investments sollte die Höhe des Risikos sein, dass der Anleger bereit ist, einzugehen. In der Regel kann er wählen zwischen den Varianten sicherheitsorientiertes Portfolio, ausgewogenes Portfolio und renditeorientiertes Portfolio. Je nach gewähltem Risikoprofil sind Renditen zwischen 3 und 11 % möglich.

Renditeversprechungen: Vorsicht bei Renditen in unrealistischen Höhen

Renditenhöhe: Ertrag steigt mit höherem Risiko

Gradmesser für realistische Renditen: Weltaktienindex MSCI (jährliche Berechnung der Durchschnittsrendite in den verschiedenen Risikoklassen)

Welche Arten von Renditen gibt es?

Es existieren unterschiedliche Formen der Rendite und jede besitzt, je nach Art der gewählten Kapitalanlageform, ganz spezielle Eigenschaften.

Finanzexperten kennen vor allem die folgenden Rendite-Arten:

  • Aktienrendite
  • Dividendenrendite
  • Anleihenrendite
  • Stetige Rendite
  • Diskrete Renditen
  • Zeitgewichtete Renditen
  • Kapitalgewichtete Renditen

Die Rendite errechnet sich immer aus verschiedenen Einflussfaktoren, die am Ende den realen Gewinn ergeben, den der Investor mithilfe seiner Geldanlage erwirtschaftet.

Renditeformen: Aktienrendite

Mithilfe der Aktienrendite, oder im Englischen Total Shareholder Return (TSR) kann der Anlageerfolg – die Performance – einer Aktie bewertet werden. Sie setzt den Gewinn aus einer Aktie ins Verhältnis mit dem dafür eingesetzten Kapital.

Man unterscheidet zwei Formen von Aktienrenditen:

  • Dividende
  • Rendite über Kursgewinne

Während eine Dividende jährlich ausgeschüttet wird und einen fixen Prozentbetrag umfasst, variiert die Rendite über die Kursgewinne je nach dem Erfolg des jeweiligen Unternehmens.

Die gesamte Aktienrendite berechnet sich folglich aus dem Aktienkurs sowie der Dividende.

Berechnung der Aktienrendite

((Endkurs x Anfangskurs) + Dividende) / Anfangskurs = Aktienrendite in Prozent

Ein Beispiel zur Ermittlung der Aktienrendite:

  • Kauf von 250 Aktien zu je 10,50 € = insg. 2.634,50 €
  • Jährliche Dividendenauszahlung:
    • Jahr 1: 144 €
    • Jahr 2: 139 €
    • Jahr 3: 149 €
  • Gesamte Gewinnbeteiligung nach drei Jahren: 432,00 €
  • Wertgewinn der Aktie innerhalb von drei Jahren: 25 %
  • Wert einer Aktie nach drei Jahren: ~13,13 €

Verkauft man alle 250 Aktien nach drei Jahren, erhält man 3.281,25 €.

Die Rendite berechnet sich entsprechend der oben angeführten Formel folgendermaßen:

((13,13 x 10,50) + 432,00) / 10,50 = ~ 54,27 %

Nach drei Jahren beträgt die Gesamtrendite rund 54,27 %, das entspricht einer jährlichen Rendite von rund 18,10 %.

Renditeformen: Dividendenrendite

Die Dividendenrendite wird als prozentualer Anteil am aktuellen Aktienkurs gemessen. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl zur Bewertung von Aktien sowie eine Auskunft über die Verzinsung.

Im Gegensatz zur Aktienrendite, welche den Wert einer Aktie über einen Zeitraum darstellt, berücksichtigt die Dividendenrendite den aktuellen Kurswert. Zur Ermittlung wird folglich die Dividende sowie der Aktienkurs herangezogen.

Berechnung der Dividendenrendite

(Dividende / Aktienkurs) x 100 = Dividendenrendite in Prozent

Beispiel zur Berechnung der Dividendenrendite:

Beträgt die Dividende 8,50 € und liegt der Kurs der Aktie bei 90 €, ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 9,45 %.

Renditeformen: Anleihenrendite

Unter der Anleihenrendite versteht man die Effektivverzinsung einer Anleihe als Maß für den Erfolg einer Investition. Sie setzt sich aus den Zinskupons und den möglichen Kursgewinnen zusammen.

Folgende Faktoren beeinflussen die Anleihenrendite:

  • Restlaufzeit bei festverzinsten Anleihen
  • Aktueller Kurs
  • Rückzahlungsbetrag resp. Nennbetrag der Anleihe
  • Nominalzinssatz

Was ist der Unterschied zwischen Rendite und Zinsen?

Der Unterschied zwischen Renditen und Zinsen lässt sich am leichtesten am Beispiel der Unternehmensanleihen verdeutlichen. Wer in eine festverzinsliche Anleihe investiert, der leiht dem ausgebenden Unternehmen Geld und erhält dafür während der Laufzeit jedes Jahr eine Zinszahlung.

Die investierte Summe bekommt der Investor nach dem Ende der Laufzeit wieder zurückerstattet. Die Höhe des Zinssatzes, der auch als Nominalzins bezeichnet wird, den man bekommt, wird in den Anleihe-Bedingungen festgelegt und hängt vom sogenannten Nominalwert bzw. Nennwert der Anleihe ab.

Der Nominalzins ist zwar im sogenannten Zinsschein (Kupon) festgesetzt, die Höhe der Auszahlung kann aber von ihm abweichen und höher oder niedriger ausfallen. Ursache hierfür ist die Entwicklung des Nennwerts der Anleihe. Sie ist vor allem abhängig von der Entwicklung der Marktzinsen, der Kreditwürdigkeit des Unternehmens sowie der Laufzeit bzw. Restlaufzeit der Anleihe.

Im Gegensatz dazu zeigt die Rendite die tatsächliche Verzinsung des investierten Kapitals an, und zwar unter Berücksichtigung der eben genannten Faktoren. Damit kann die Rendite als Effektivzins einer Anleihe bezeichnet werden. Soll- und Effektivzins bei Darlehen haben in etwa denselben Stellenwert bzw. dieselbe Funktion. Wer also ein Kapital in Unternehmensanleihen investieren möchte, sollte nicht aufgrund eines hohen Nominalzinses entscheiden, sondern auf Basis der zu erwartenden Rendite.

Wie wird eine Rendite berechnet?

Es gibt verschiedene Verfahren und Formeln für die Berechnung von Renditen.

Renditen-Grundformeln

Bei der einfachsten Formel, der Grundformel zur Berechnung der Rendite einer Kapitalanlage, wird das eingesetzte Kapital mit dem Gewinn in Relation gesetzt. Die Formel lautet daher folgendermaßen:

Formel  

Rentabilitätsformel Geldanlage

?
Diese Formel zeigt das Verhältnis von Gewinn zum Aufwand und die erzielte Rendite an.

$$\bo\text"Rendite (einer Geldanlage)" = (\text"Gewinn" / \text"Eingesetztes Kapital"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Rendite-Berechnung bei Wertpapieren

Statt eines festgelegten Zinssatzes findet man auf dem Wertpapiermarkt einen festgelegten Preis für ein Wertpapier. Dieser Preis ist der Kurs eines Wertpapiers. Aus diesem lässt sich die Rendite des Wertpapiers ableiten.

Die Berechnung der Rendite einer Kapitalanlage in ein Wertpapier ist das, was man für das Wertpapier in einem Jahr erhält –  abzüglich des heute gezahlten Preises, geteilt durch den heutigen Preis. Die Formel lautet:

Formel  

Rendite eines Wertpapiers berechnen

?
Mit dieser Formel können Sie die Rendite eines Wertpapiers berechnen

$$\bo\text"Rendite"↙\text"(eines Wertpapiers)" = (\text"Nominalwert*(1+Zinssatz)-aktueller Kurs"/\text"aktueller Kurs") * 100$$

Ergebnis berechnen

Rendite-Berechnung bei Anleihen

Für die Berechnung der Rendite bei Anleihen gibt es verschieden Faktoren, die eine Rolle spielen. Besonders wichtig sind die Entwicklung des Kurswertes, des Marktzinses und die Laufzeit. Die gängigste Faustformel, die Banken und Börsen verwenden ist die folgende Rendite-Berechnung:

Formel  

Faustformel zur Berechnung der Rendite von Anleihen

?
Für die Berechnung der Rendite einer Anlage gibt es unterschiedliche Methoden. Die gängigste Faustformel, die Banken und Börsen verwenden ist die folgende Rendite-Berechnung.

$$\bo\text"Rendite"↙\text"(einer Anleihe)" = 100*(\(\text"Nominalzins" + ((\text"Verkaufskurs – Kaufkurs")) / \text"Laufzeit"\)/\text"Kaufkurs")$$

Ergebnis berechnen

Renditen-Kennzahlen und deren Bedeutung

Wer sein Geld in ein Unternehmen investiert, der verfolgt zu allererst das Ziel, eine Rendite zu erzielen, die zumindest ebenso hoch ist, wie bei anderen Anlageformen. Insgesamt soll das jeweilige Unternehmen die höchstmögliche Rendite erwirtschaften, das liegt nicht nur im Interesse des Anlegers, sondern ist auch für das Unternehmen wichtig.

Aus diesem Grund gibt es die sogenannten Rendite-Kennzahlen. Diese nutzt es für sein Controlling-System. Für den Investor sind diese Kennzahlen ein Werkzeug, mit dem er beurteilen kann, ob ein Unternehmen erfolgreich arbeitet und ob sich eine Investition überhaupt lohnt.

Kennzahlen bei Renditen

Eigenkapitalrendite – wichtigste Kennzahl für Investoren

An der Eigenkapitalrendite können Investoren und Eigentümer eines Unternehmens ablesen, welcher Prozentsatz vom erwirtschafteten Gewinn auf das angelegte Eigenkapital entfällt. Je höher die Eigenkapitalrendite ist, desto besser fällt in aller Regel die Bewertung durch Investoren aus. Eine Eigenkapitalrendite über 30 % wird als hoch bezeichnet.

Gesamtkapitalrendite – Hinweis auf die Leistungsfähigkeit von Unternehmen

Sie gibt einen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens. Um die Gesamtkapitalrendite zu errechnen, werden alle Quellen der Unternehmens-Finanzierung berücksichtigt, also Eigenkapital und auch Fremdkapital, z. B. in Form von Bank-Darlehen und sonstigen Verbindlichkeiten.

Vergleich von Gesamtkapitalrendite und Eigenkapitalrendite: Zur Analyse der finanziellen Situation eines Unternehmens

Eigenkapitalrendite: Sollte stets größer sein als die Gesamtkapitalrendite

Negativer Hebeleffekt: Wenn Eigenkapitalrendite unterhalb der Gesamtkapitalrendite liegt, mindert eventuell den Gewinn

Umsatzrendite

Sie stellt für viele Unternehmen die wichtigste Kennzahl dar. Die Umsatzrendite beschreibt den prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens. Damit zeigt sie letztlich, wie profitabel ein Unternehmen in einem vorgegebenen Zeitraum ist. Um die Umsatzrendite zu berechnen, muss man nur den Gewinn durch den Umsatz dividieren und mit hundert multiplizieren.

Berechnung der Umsatzrendite

Gewinn (vor oder nach Steuern) : Umsatz x 100 = Umsatzrendite (brutto oder netto)

Je höher das Ergebnis ist, desto profitabler arbeitet ein Unternehmen. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen der Bruttoumsatzrendite und der Nettoumsatzrendite. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass man zur Berechnung der Bruttoumsatzrendite den Gewinn vor Steuern verwendet, bei der Nettoumsatzrendite den Gewinn nach Steuern.

Renditen und Risiko

Die augenblicklich von der Europäischen Union betriebene Niedrigzinspolitik macht deutschen Sparern schwer zu schaffen. Sie erhalten für ihre Einlagen auf Sparbüchern oder Sparkonten kaum noch Zinsen gutgeschrieben. Wer gute Renditen erzielen möchte, der muss sein Geld an den Aktienmärkten investieren. Davor scheuen allerdings viele Deutsche noch immer zurück, weil sie sich nicht gut genug mit der Materie auskennen.

Investitionen in Aktien, Anleihen, ETFs (Exchange Traded Funds) oder ähnliche Anlageformen sind immer mit einem Risiko verbunden, das aus den Schwankungen an den entsprechenden Märkten resultiert. Allerdings lässt sich dieses Risiko zumindest begrenzen, etwa durch die Wahl einer nicht so hohen Risikoklasse (sicherheitsorientiert oder ausgewogen) sowie durch eine möglichst breite Streuung des Investments.

Damit ist gemeint, dass man als Anleger darauf achten sollte, seine Finanzmittel nicht nur in eine einzige Aktie, in einen einzelnen Wirtschaftszeig oder in nur einen Rohstoff zu stecken, sondern sie auf unterschiedliche Bereiche zu verteilen. Der Vorteil einer breiten Diversifikation besteht darin, dass so die zeitweise Schwäche einer Branche durch die Stärke einer anderen kompensiert und so der Verlust deutlich reduziert werden kann.

Rendite Risiko und Chancen

Sharpe Ratio: Renditeberechnung nach Risiko

Die Sharpe-Ratio Berechnung oder auch Reward-to-Variability-Ratio genannt, misst die Überrendite einer Geldanlage pro Risikoeinheit im Nachhinein. Das Maß für das Risiko ist die Volatilität – die statistische Schwankungsanfälligkeit –  der Renditen.

Mithilfe der Sharpe-Ratio Berechnung erhalten Sie eine Kennzahl mit deren Hilfe Sie die in einem bestimmten Zeitraum erzielte Rendite ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko setzen können. Kurzum: Hat sich das Risiko bei einer Kapitalanlage für Sie bezahlt gemacht oder nicht?

Für die Sharpe-Ratio Berechnung benötigen Sie drei Kennzahlen:

  • Jahresrendite Ihres Depots
  • Risikoloser Zinssatz
  • Volatilität

Die Jahresrendite erhalten Sie, in dem Sie das Depot-Volumen am Jahresende durch das Volumen des Jahresbeginns teilen. Um den risikolosen Zins zu erhalten, ist es ratsam die Geldmarktrendite für den jeweiligen Zeitraum als Anhaltspunkt heranzuziehen.

Die Volatilität erhalten Sie, in dem Sie die einzelnen Renditen eines Jahres zum Beispiel pro Monat aufteilen. Anhand dieser errechnen Sie die Standardabweichung. Um die Volatilität auf das Jahr zu beziehen, müssen sie aus dieser die zwölfte Quadratwurzel ziehen. Wichtig ist, dass alle drei Variablen in der gleichen Einheit gemessen werden.

Bei der Berechnung der Sharpe-Ratio befindet sich die Überrendite im Zähler. Sie ist die über die Geldmarktanlage hinausgehende Rendite auf das Jahr bezogen.

Beispiel

Am Geldmarkt wurde ein risikoloser Zins von 4 % verbucht, und der zu analysierende Fonds 10 % abgeworfen. Dann ergibt sich für den Fonds eine Überrendite von 6 %. Diese wird mit der Volatilität, die das Risiko ausdrückt, ins Verhältnis gesetzt.

Die Sharpe-Ratio Kennzahl, die Ergebnis dieser Division ist, macht dann eine Aussage darüber, ob es sich gelohnt hat, dieses Risiko einzugehen. Liegt die Sharpe-Ratio bei > 1, sagt Ihnen diese Zahl, dass Sie mit der Geldanlage eine Mehrrendite erwirtschaftet haben. Es hat sich also gelohnt.

Welche Geldanlagen erzielen eine hohe Rendite?

Laut der Theorie des Nobelpreisträgers Harry M. Markowitz kann man als Investor die höchsten Renditen mit Geldanlagen erwirtschaften, die eine Mischung aus unterschiedlichen Anlageklassen sind. Wer sein Geld innerhalb der verschiedenen Anlageklassen auf Anleihen, Aktien, Immobilien sowie Crowdinvesting verteilt, wählt eine Kombination aus Sicherheit und Risiko und hat damit die Chance auf hohe Renditen.

Untersuchungen haben ergeben, dass es nicht unbedingt die Standard-Anlagen sind, die die höchsten Renditen ermöglichen. Manchmal lohnt es sich, auf ausgefallene Investments zu setzen und mit ihnen hohe Renditen zu erzielen. Einige Investments bieten gute Chancen auf hohe Renditen.

Hierzu gehören:

  • Aktien (Durchschnittsrendite von etwa 8 % pro Jahr)
  • Unternehmensanleihen (Renditen bis zu 17 % pro Jahr)
  • Immobilien (auch als Betongold bezeichnet, Renditen zwischen 4 und 5,5 % jährlich)
  • Crowdinvesting (Rendite zwischen 5 und 7 % pro Jahr)
  • Anlageformen in ungewöhnlichen Bereichen (Whiskey mit bis zu 30-prozentiger Wertsteigerung, Oldtimer mit einem OTX von über 300 % zwischen 2005 und 2018)

Prinzipiell gilt die Regel, dass ein höheres Risiko die Chance auf eine höhere Rendite bietet, aber auch die Möglichkeit, das eingesetzte Kapital teilweise oder sogar ganz zu verlieren.

Wer sein Geld renditeorientiert anlegen möchte, der sollte zumindest über ein gewisses Maß an Fachkenntnis bezüglich der ausgewählten Geldanlageform, der Marktmechanismen sowie den möglichen Schwankungen verfügen. Die Nichtbeachtung der Grundregeln für Geldanlagen kann zu sehr hohen Verlusten führen und das mühsam gesparte Kapital in kürzester Zeit „vernichten”.

Was ist der Unterschied zwischen Nettorendite und Bruttorendite?

Die tatsächlich erwirtschaftete Rendite ist nicht nur von der jährlichen Verzinsung, sondern auch von zwei weiteren Aspekten stark abhängig, nämlich von der Inflation und der Steuer. Deshalb muss zwischen der Bruttorendite und der Nettorendite unterschieden werden.

Die Bruttorendite ist der gesamte Gewinn, der mit Anlage erzielt werden konnte. Davon müssen jedoch noch die Steuer abgezogen und der Wert an die Inflation angepasst werden, um schließlich die Nettorendite zu erhalten. Sowohl die Bruttorendite als auch die Nettorendite werden jeweils in Prozent angeben.

Rendite – Steuern und Inflation als Einflussfaktoren

Sein Geld unter das Kopfkissen zu legen oder in den berühmten Sparstrumpf zu stecken, erscheint auf den ersten Blick als sichere Methode, vorhandenes Kapital zumindest auf dem gleichen Level zu bewahren. Gegen eine solche Praxis sprechen vor allem zwei wichtige Einflussfaktoren, nämlich die Inflation und die Steuer. Sie sind nämlich im schlimmsten Fall dazu in der Lage, den Wert von Kapital zu reduzieren.

Inflation als „Rendite-Killer”

Die Rechnung ist im Grunde sehr einfach. Investiert man sein Kapital auf einem Tagesgeldkonto und erhält dafür beispielsweise eine Rendite von 0,75 % jährlich, dann ist die Chance groß, dass sich das angelegte Geld trotz der Rendite an Wert verliert.

Neben dem Ertrag aus der Rendite muss man nämlich auch die jährliche Inflationsrate berücksichtigen. Seit einigen Jahren versucht die Europäische Zentralbank, die Inflationsrate in ihrem Geltungsbereich auf unter 2 % zu halten, im Juni 2019 lag sie in der Europäischen Union bei 1,6 %. Das heißt, dass sich die Verbraucherpreise um diesen Prozentsatz verteuert haben.

Diese Teuerungsrate muss man als Investor von der Rendite abziehen. Das bedeutet für das Tagesgeldkonto, dass man von der Rendite in Höhe von 0,75 % die 1,6 % abziehen muss. Es bleibt ein Minus von 0,85 %, womit sich eine negative Rendite ergibt.

Ein gutes Beispiel ist die Finanzkrise im Jahre 2008. Wenn ein Investor im Februar 2004 sein Kapital renditeorientiert investiert hatte und die Investition 5 Jahre später auf dem Höhepunkt der Finanzkrise beendete, dann reduzierte sich der Wert seines Kapitals pro Jahr um 5,76 %. Die Inflation war hier bereits berücksichtigt.

Das entsprach einem Verlust von 25 %, bezogen auf das anfänglich investierte Kapital. Hätte der Investor die Geldanlage weitere fünf Jahre aufrechterhalten, hätte sich der kurzfristige Verlust in einen Gewinn von 3 % jährlich verwandelt, wobei auch hier die Inflation schon eingerechnet wurde. Hier zeigt sich, dass man vor allem mit langfristigen Geldanlagen der Inflation ein Schnippchen schlagen und eine ordentliche Rendite erwirtschaften kann.

Rendite – Steuern auf Kapitalerträge

Wer sein Geld investiert und Renditen erwirtschaftet, dem muss klar sein, dass nie der ganze Gewinn in die eigene Tasche bzw. auf das eigene Konto wandert. Grund dafür ist die Tatsache, dass auch der Staat an den Renditen auf Geldanlagen mitverdienen möchte.

Dies tut er, indem er Steuern auf die verschiedenen Formen der Rendite erhebt, also auf Dividenden, Mieteinnahmen oder Zinsen. Man muss deshalb zwischen Renditen vor und nach Steuern unterscheiden. Eine wichtige Größe stellt hier der persönliche Steuersatz bzw. der Grenzsteuersatz des Investors dar.

Bei einem angenommenen Steuersatz von 40 % würde sich für die einzelnen Renditeformen folgende Situation ergeben:

  • Von den Anleihe-Zinsen in Höhe von 4,07 % (laufende Rendite vor Steuern) blieben nach Abzug der Steuern in Höhe von 1,63 % noch 2,44 % Rendite übrig.
  • Dividenden in Höhe von 2,78 % würden um 0,56 % Steuern reduziert, so dass noch eine Rendite von 2,22 % (laufende Rendite nach Steuern) an den Investor fließen würden.
  • Die Mietrendite einer vermieteten Etagenwohnung in einem Neubau in Höhe von 4,20 % würde vom Staat mit 1,70 % besteuert, so dass die laufende Rendite nach Steuern bei 2,50 % läge.

Es gibt allerdings auch Formen der Rendite, für die kein Steuerabzug verlangt wird.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Anleihe-Rückzahlungsgewinne
  • Kursgewinne (realisiert) von Anleihen, wenn zwischen Erwerb und Verkauf mindestens 12 Monate liegen
  • Steuerersparnis bei Abschreibung von Wohnimmobilien
  • Verkaufserlöse aus Wohnimmobilien (wenn die Immobilie mindestens 10 Jahre im Besitz des Verkäufers war und im Rahmen der privaten Vermögensverwaltung abgewickelt wird)
  • Verkaufserlöse aus der Veräußerung von Gold, Diamanten, Antiquitäten, Kunstwerken oder sonstigen Sachwerten
  • Verkaufs- oder Kursgewinne aus Aktiengeschäften, wenn zwischen Kauf und Veräußerung mindestens 12 Monate liegen
  • Wertsteigerungen (realisiert) aus Aktienfonds auf der Basis von Kursgewinnen, wenn zwischen Kauf und Verkauf wenigstens 12 Monate liegen

Nach Steuern ist eine Rendite nur dann wirklich sicher, wenn sie aus festverzinslichen und bis zum Ende der Laufzeit gehaltenen Anleihen, etwa aus Bundesanleihen, erwirtschaftet werden. Bei anderen Anlageformen hängt die Höhe der Rendite nach Steuern vor allem von der zukünftigen Entwicklung von Kursen, Dividenden, Immobilienpreisen oder Mieteinnahmen ab.

Seit dem Jahr 2009 existiert in Deutschland eine sogenannte Kapitalertragssteuer, die auch als Abgeltungssteuer bezeichnet wird und eine Pauschale darstellt. Der Gesetzgeber hat ihre Höhe auf 25 % festgelegt. Sie erhöht sich allerdings noch durch das Hinzurechnen des Solidaritätszuschlages auf 26,375 % und durch die Kirchensteuer auf 27,9951 % für Angehörige einer der steuerbegünstigten kirchlichen Gemeinschaften.

Die Abgeltungssteuer wird nicht von der Finanzbehörde eingezogen, sondern durch die depotführende Bank einbehalten und an die zuständige Stelle weitergeleitet. Wer als Single einen sogenannten Freistellungsantrag eingereicht hat, der muss für Kapitalerträge bis zu einer Höhe von 801 Euro pro Jahr (bei Ehepaaren bis 1.602 Euro jährlich) keine Steuern zahlen.

Fazit

Potenzielle Investoren haben eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen können. Als Geldanlagen mit starker Rendite sind vor allem Aktien, Aktienfonds, ETFs oder Anleihen geeignet. Bei der Auswahl der Anlageform sollten neben der Anlagesumme auch der Anlagehorizont (die Laufzeit) sowie die eigene Risikobereitschaft berücksichtigt werden. Geldanlagen mit höherem Risiko bringen normalerweise deutlich höhere Renditen ein, als Kapitalanlagen mit einer eher sicherheitsorientierten oder ausgewogenen Ausrichtung.

Ein hoher Ertrag lässt sich zudem dadurch erwirtschaften, dass man eine große Bandbreite (Diversifikation) unterschiedlicher Anlageklassen in seinem Depot vereint und die Geldanlage über einen möglichst langen Zeitraum hinweg hält. Auf diese Weise gleichen sich die Marktschwankungen am effektivsten aus und bilden die Basis für eine langfristig positive Rendite.