Sachwerte und Sammlerobjekte als Geldanlage – gute Renditen möglich

Mit Sammlerobjekten verbinden die meisten Menschen typische Gegenstände, die teilweise schon als Kind Spaß bereitet haben. Darunter fallen beispielsweise Ü-Ei-Figuren, Anstecknadeln, Aufkleber oder Modellautos. Tatsächlich gibt es allerdings auch solche Sammlerobjekte, die über einen längeren Zeitraum hinweg eine sehr gute Geldanlage sein können.
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Inhaltsverzeichnis

In unserem Beitrag möchten wir näher darauf eingehen, welche Sammlerobjekte es gibt und welche davon als mögliche Kapitalanlage dienen können. Darüber hinaus nennen wir einige Beispiele zur Anlage in Sammlerobjekte und geben Ratschläge, worauf bei der Auswahl zu achten ist. Zudem erfahren Sie, anhand welcher Kriterien sich eine mögliche Wertentwicklung der entsprechenden Sammlerobjekte abschätzen lässt und ob Anleger von einem Inflationsschutz profitieren.

Geldanlage mit Inflationssicherheit

Sachwerte sind Vermögensgegenstände, die als direkte Vermögenssubstanz Schutz vor Geldwertverlust durch Inflation bieten können. Sachwerte sind zum Beispiel

  • Schmuck
  • Immobilien & Grundstücke
  • Kunstwerke
  • Fahrzeuge & Maschinen

Im Unterschied zu indirekter Vermögenssubstanz wie Aktien unterliegen sie seltener direkten Kursschwankungen und können somit als Geldanlage dienen.

Allerdings bergen Sachwerte Instandhaltungs- und Wartungskosten oder verlieren über die Zeit durch Abnutzung an Wert. Außerdem ist oft eine hohe Grundinvestition zur Anschaffung und Lagerung der Sachwerte vonnöten.

Welche Sammlerobjekte gibt es?

Für manche Menschen ist das Sammeln lediglich ein Hobby, andere wiederum sehen darin zusätzlich oder alternativ eine Geldanlage. Nahezu alle Sammler haben zumindest gemeinsam, dass sie in aller Regel mit großer Leidenschaft bei der Sache sind. Am Markt gibt es grundsätzlich nahezu unzählige Sammlerobjekte, die sich allerdings definitiv nicht alle als Geldanlage eignen. Sammelgebiete an sich sind jedoch in riesiger Auswahl am Markt vorhanden, denn von Aufklebern bis hin zu sehr seltenen Sammlerstücken kann man im Prinzip fast alles Materielle sammeln. Einzige Voraussetzung ist, dass es sich jeweils nicht nur um ein Unikat handelt, sondern es mehrere Stücke aus der Kategorie gibt. 

Zu typischen Sammlerobjekten, die sich am Markt finden und noch nichts darüber aussagen, ob sich die entsprechenden Gegenstände auch als Geldanlage eignen würden, zählen unter anderem:

  • Gemälde
  • Schmuck
  • Münzen
  • Schallplatten
  • Ü-Ei-Figuren
  • Aufkleber
  • Feuerzeuge
  • Alkoholische Getränke (Flaschen)
  • Oldtimer
  • Musikinstrumente
  • Streichholzschachteln
  • Bierdeckel
  • Anstecknadeln
  • Antiquitäten

Einige Sammlerobjekte eignen sich allerdings wenig bis gar nicht als Kapitalanlage. Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass die jeweiligen Gegenstände nur einen sehr geringen Wert haben und auch keine größeren Wertsteigerungen zu erwarten sind. Ein anderer Grund ist, dass es einfach viel zu viele dieser entsprechenden Sammlerstücke gibt, sodass allein deshalb kein höherer Wert vorhanden ist. Typische Beispiele dafür sind unter anderem Aufkleber, Servietten, Streichholzschachteln, Zigarettenbilder oder auch Aufkleber. Natürlich gibt es in diesen Kategorien mitunter Ausnahmen, wenn Sie zum Beispiel für eine sehr seltene Streichholzschachtel einen Preis von über 100 Euro erzielen können. Dennoch sind diese Sammelgebiete eher weniger als mögliche Geldanlage geeignet. 

Welche Sammlerobjekte eignen sich als Kapitalanlage?

Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe von Sammelmöglichkeiten, bei denen sich die Sammelleidenschaft als Hobby tatsächlich mit einem Investment vereinbaren und verbinden lässt. Meistens handelt es sich hier um Sachwerte, die nicht nur aufgrund ihrer Seltenheit einen hohen Wert erzielen können, sondern an sich einen zumindest nicht nur geringen Materialwert im ein- oder zweistelligen Bereich haben. Häufig steht ein materieller Wert hinter dem entsprechenden Sammlerobjekt, was durchaus eine wichtige Grundlage dafür ist, dass es sich um eine rentable Geldanlage handeln kann. Zu diesen Sammlerobjekten, die prinzipiell als Kapitalanlage nutzbar sind, zählen zum Beispiel:

  • Historische Wertpapiere
  • Briefmarken
  • Diamanten
  • Schmuck
  • Antiquitäten
  • Gemälde
  • Oldtimer
  • Hochwertige Spirituosen
  • Musikinstrumente

Selbst Ü-Ei-Figuren können neben der Sammelleidenschaft zu einem Investment werden, denn es gibt beispielsweise aus den 60er- und 70er-Jahren mittlerweile einige relativ seltene Exemplare, mit denen sich durchaus drei- bis vierstellige Preise erzielen lassen. Darüber hinaus gibt es manche Gegenstände und Werte, die vermutlich auch Sie nicht sofort mit einem möglichen Investment in Verbindung bringen würden. Drei dieser Sammlerobjekte möchten wir beispielhaft etwas näher erläutern, nämlich Musikinstrumente, Pflanzen und Sneakers.

Beispiele für Sammlerobjekte als mögliche Kapitalanlage

Insbesondere Musikbegeisterte, die vielleicht selbst ein Instrument spielen, haben manchmal eine Leidenschaft für bestimmte Instrumente, wie zum Beispiel Geigen, Saxophone oder Flöten. Tatsächlich können seltene Musikinstrumente durchaus eine rentable Geldanlage darstellen. Ein klassisches Beispiel wäre eine alte Stradivari Geige, die bis heute im Wert erheblich gestiegen ist. Aber auch Musikinstrumente anderer, berühmter Musiker und Hersteller, können durchaus innerhalb einiger Jahrzehnte Wertsteigerungen im zwei- bis dreistelligen Prozentbereich erreichen.

Zu den etwas außergewöhnlicher Sammlerobjekten, die allerdings ebenfalls mittlerweile durchaus als Geldanlage dienen, zählen unter anderen Pflanzen. Natürlich geht es dabei um spezielle Exemplare, denn die gewöhnliche „Hauspflanze“ dient definitiv nicht dazu, um damit auf längere Sicht eine Rendite zu erzielen. Ein gutes Beispiel für solche Pflanzen, die sich als Kapitalanlage eignen können, sind zum Beispiel seltene Bonsai. Ab einem Alter von mindestens 20 Jahren werden diese definitiv interessant und erreichen in der Spitze heutzutage Preise von mehr als 20.000 Euro.

Selbst die beliebten Sneakers können mittlerweile eine echte Geldanlage sein. Hier kommt es wie bei den meisten Sammlerobjekten vor allem darauf an, dass die jeweiligen Exemplare nur noch in geringen Mengen am Markt vorhanden sind. So gab es beispielsweise im Jahre 2011 Sneakers, die sehr ähnlich den Schuhen waren, die der berühmte Darsteller im legendären Film „Back to the future“ getragen hatte. Im Handel kosteten die entsprechenden Schuhe zunächst etwas mehr als 150 Euro, hatten jedoch im vergangenen Jahr als neuwertige Exemplare einen Preis bzw. Wert von fast 10.000 Euro. 

Wie sollte ich bei der Auswahl eines Sammlerobjektes vorgehen?

Eine grundlegende Voraussetzung bei der Auswahl eines Sammlerobjektes sollte darin bestehen, dass Sie sich zumindest in Grundlagen am entsprechenden Markt auskennen. Davon abgesehen ist es ein wichtiges Kriterium, dass das entsprechende Sammlerobjekt möglichst gut vor Beschädigungen und Verschleiß oder Abnutzung geschützt werden kann. Die meisten Objekte erzielen nämlich nur unter der Voraussetzung auch später noch einen guten Preis, dass sie (fast) in neuwertigem Zustand vorhanden sind. 

Demzufolge wäre es eher kontraproduktiv, sich für Sammlerobjekte zu entscheiden, die sehr schwer instandzuhalten oder zu pflegen sind. Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl besteht natürlich im Preis, der zum jeweiligen Anlegertyp passen sollte. Ebenfalls sollten Sie am besten eine Sammlerleidenschaft für die entsprechenden Objekte haben und diese nicht nur als reine Kapitalanlage ansehen. Wer nämlich mit Leidenschaft bei der Sache ist, interessiert sich mehr für die Sammlerobjekte, kennt sich demzufolge besser am Markt aus und hat damit deutlich bessere Chancen, den aktuell fairen Preis richtig einzuschätzen und auch eine mögliche Wertentwicklung zu beurteilen.

Anhand welcher Kriterien lässt sich der zukünftige Wert abschätzen?

Es gibt eine Reihe von Aspekten, die eine mögliche Rendite mit dem Investment in Sammlerobjekte beeinflussen. Natürlich stellen sich viele Anleger die Frage, ob es bestimmte Kriterien gibt, anhand derer man zumindest den zukünftig möglichen Wert eines Sammlerobjektes vorab abschätzen kann. Im Hinblick auf das Sammlerobjekt kann schon eine kleinere Einschränkung den Wert bereits massiv reduzieren. Ein typisches Beispiel wäre ein eigentlich wertvolles Lego-Set, in dem jedoch nur eins von 3.000 Teilen fehlen würde. Auf dieser Grundlage sind es insbesondere die folgenden Kriterien, anhand derer sich zukünftige Weiterentwicklungen bei Sammlerobjekten – wenn auch nicht mit Sicherheit – abschätzen lassen:

  • Vollständigkeit, wie zum Beispiel beim Lego-Set
  • Verpackung
  • Erhaltungszustand
  • Seltenheit
  • Marktlage (Angebot und Nachfrage)

Neben der bereits angesprochenen Vollständigkeit ist häufiger auch die Verpackung wichtig, wenn zum Beispiel seltenere Exemplare möglichst in der Originalschachtel vorhanden sein sollten. Im Idealfall zählen dazu auch ein Kaufbeleg und eine Gebrauchsanleitung. Ebenfalls wirkt sich naturgemäß der Erhaltungszustand des Sammlerobjektes massiv auf den möglichen Preis und Wert aus. Soll es sich um eine echte Kapitalanlage handeln, sollten die Gegenstände und Vermögenswerte in möglichst neuwertigem und makellosem Zustand vorhanden sein. 

Ebenfalls große Auswirkungen auf den Preis hat der sogenannte Seltenheitswert. Je weniger Exemplare es von dem einzelnen Sammlerobjekt gab bzw. gibt, desto höhere Preise können für gewöhnlich erzielt werden. Eine Rarität ist allerdings trotzdem nur wenig wert, wenn es am Markt keine entsprechende Nachfrage gibt. Daher entscheidet natürlich auch die jeweilige Marktlage, also das Verhältnis von Angebot und Nachfrage darüber, wie sich der Wert des Sammlerobjekte entwickeln wird.

Bieten Sammlerobjekte für Anleger einen Inflationsschutz?

Sämtliche Sammlerobjekte, bei denen es sich um materielle Gegenstände handelt, fallen unter die sogenannten Sachwerte. Ein entsprechendes Investment wird daher in eine Sachwertanlage vorgenommen. Typisch für Sachwerte wiederum ist der praktisch integrierte Inflationsschutz. Da die Preise für Sammlerobjekte weder von der Entwicklung an der Börse noch den Zins- und Geldmärkten abhängen, hat die aktuelle Inflation in aller Regel keinen negativen Einfluss auf die Wertentwicklung. Daher sind Sammlerobjekte definitiv eine inflationsgeschützte Anlageform.

Welche Vorteile und Nachteile haben Sammlerobjekte als Investment?

Bevor Sie sich dafür entscheiden, vielleicht auch Ihre Sammelleidenschaft zu einem Investment zu machen, sollten Sie sich mit den Vor- und Nachteilen auseinandersetzen. Aus dem Grund möchten wir einige grundsätzliche Vorteile und Nachteile, die in Verbindung mit Sammlerobjekten als Geldanlage stehen können, im Folgenden aufführen und einige davon etwas näher erläutern:

VorteileNachteile
Große Auswahl an SammelgebietenKeine Sicherheit im eigentlichen Sinne
Überdurchschnittliche Renditen möglichRisiko höherer Verluste; Keine festen Renditen kalkulierbar
Leidenschaft mit Kapitalanlage verbindenNachfrage oftmals abhängig von Trends an den Märkten
InflationsschutzUmfangreiches Fachwissen auf dem Sammelgebiet dringend zu empfehlen
Einzelstücke sehr gut zu vererbenRisiko von Beschädigungen, Verschlechterung des Zustandes und somit Wertverlust
Abwechslungsreiches und interessantes InvestmentZusätzliche Kosten für die Aufbewahrung sehr wertvoller Sammlerobjekte, die im Bankschließfach verwahrt werden sollten

Fazit zu Sammlerobjekten als Investment

Als Fazit ist festzuhalten, das Sammlerobjekte definitiv eine interessante und auch rentable Geldanlage darstellen können. Allerdings sollten Sie sich möglichst schon vorher mit dem Thema beschäftigt haben, beispielsweise aus einer privaten Sammelleidenschaft heraus. Mindestens sollten Sie sich gut am jeweiligen Markt auskennen, denn dann können Sie mit einer größeren Wahrscheinlichkeit erkennen, ob sich das entsprechende Sammlerobjekt als Kapitalanlage lohnt, wie fair der Marktpreis ist und welche Preisentwicklung überhaupt möglich sein kann.