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Biogasanlage: Rentabilität richtig berechnen

Inhaltsverzeichnis

Der Bau von Biogasanlagen ist derzeit für viele Investoren – besonders aber für Landwirte – eine willkommene Investitionsmöglichkeit.

Die Rentabilität von Biogasanlagen hängt aber von mehreren Faktoren ab.

Vor der Investitionsentscheidung zum Bau einer Biogasanlage muss die Rentabilität berechnet und interpretiert werden.

Anleger die nicht selbst in den Bau einer Biogasanlage investieren können oder wollen, haben die Möglichkeit an einem Biogasfond zu partizipieren.

Biogasanlagen: Funktionsweise

Der Nutzen einer Biogasanlage liegt in der umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom.

Um Strom und Wärme zu erzeugen wird Biomasse (Gülle, Mist, Getreide, Zucker, Kartoffeln etc.) zur Vergärung gebracht. Die eingesetzte Biomasse bezeichnet man in der Fachsprache als Substrat.

Dabei entsteht auch ein Nebenprodukt, der sogenannte Gärrest. Dieser kann als Dünger verwendet werden.

Durch die Vergärung des Substrats entsteht Biogas. Dieses Biogas wird über ein Blockheizkraftwerk zu Strom verarbeitet.

Rentabilität einer Biogasanlage: Einspeisungsvergütung

Der durch die Biogasanlage erzeugte Strom muss von Stromanbietern zu gesetzlich vordefinierten Preisen abgenommen werden.

Die Details zur Einspeisung und zur Vergütung sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2012 geregelt.

Die Vergütung ist abhängig von der Art des genutzten Substrats und der Leistungsfähigkeit der Biogasanlage.

Die Höhe der Vergütung ist beginnend vom Jahr der Inbetriebnahme für 20% garantiert.

Dabei ist jedoch zu beachten: Es findet kein Inflationsausgleich statt, die inflationsbereinigte Rendite sinkt also jährlich.

Der Maschinenbauer für Landwirtschaft KTBL bietet ein Internettool zur Berechnung der Einspeisungsvergütung für Biogasanlagen an.

Rentabilität einer Biogasanlage: Kostenfaktoren

Folgende Faktoren müssen bei der Berechnung der Rentabilität einer Biogasanlage beachtet werden:

  • Finanzierungskosten
  • Kosten für das Substrat
  • Transportkosten des Substrats zur Biogasanlage
  • Personalkosten
  • Betriebskosten
  • Versicherungskosten
  • Aufwand für TÜV-Prüfung der Anlage (gesetzlich vorgeschrieben)

Landwirte die das Substrat selbst anbauen sollten nicht nur die Kosten für die Herstellung miteinberechnen. Auch der entgangene Gewinn aus dem Verkauf des Substrats ist für Selbstanbauer ein Kostenfaktor.

Die Summe all dieser Aufwände muss der jährlichen Einspeisungsvergütung als Kostenfaktor gegenübergestellt werden.

Auch mögliche Ausfälle bzw. ein Stillstand der Biogasanlage durch Verzögerungen bei der Anlieferung des Substrats müssen in der Kalkulation miteinbezogen werden.

Achtung: Während die Preise für Substrat variabel sind bleibt die Einspeisungsvergütung fix.

Bei sinkenden Substratpreisen steigert sich die Rentabilität von Biogasanlagen – bei steigenden Preisen sinkt die Rentabilität.

Physische Risiken von Biogasanlagen

Zusätzlich zu den beschriebenen finanziellen Risiken sind auch die physischen Risiken von Biogasanlagen zu beachten.

In Biogasanlagen wird eine beträchtliche Anzahl brennbarer Gase erzeugt und verarbeitet.

Deshalb ist die sichere Bedienung, die korrekte Konstruktion und Wartung einer Biogasanlage von großer Wichtigkeit.

Bei Konstruktionsfehlern oder Materialschäden können unberechenbare Explosionen entstehen. Diese Schäden können auch wirtschaftliche Schäden mit sich bringen.

In Deutschland kam es bei derartigen Unfällen in Biogasanlagen bereits zu erheblichen Sachschäden, in einigen Fällen haben die Unfälle sogar Menschenleben gefordert.

Fazit: Die Planung entscheidet

Eine genaue Planung ist für die Rentabilität von Biogasanlagen entscheidend!

Nur wer alle Kosten und Risiken miteinbezieht kann eine Biogasanlage langfristig rentabel betreiben.