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Ranking: Welches Bundesland hat die höchsten Schulden?

Ranking: Welches Bundesland hat die höchsten Schulden?
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Inhaltsverzeichnis

Verschuldung der Bundesländer – Ein Überblick

Höchste Gesamtverschuldung: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin (Stand März 2021)

Niedrigste Gesamtverschuldung: Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarlang (Stand März 2021)

Gläubiger: 40 % inländische Schulden, 60 % Auslandsschulden

Gesamtbevölkerung: 83,2 Millionen (Stand 2021)

Arbeitslosenrate: 5,9% (Stand 2020)


Die deutschen Staatsschuldenstiegen im Jahr 2020 aufgrund der Coronakrise um 273 Milliarden Euro auf über 2,1 Billionen Euro. Die Schuldenquote, das heißt der Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), stieg auf 70,0 %. Die Gesamtverschuldung von Bund, Ländern und Kommunen bei Banken und Privatunternehmen ist am Jahresanfang 2019 leicht gestiegen (1927 Milliarden Euro). Im Vergleich zu 2018 bedeutet das weiterhin ein Minus. Die bisher höchste Quote hatte es im Jahr 2018 mit 81,8 % gegeben. Beeinflusst wird die Verlangsamung des Schuldenabbaus im Allgemeinen vor allem durch die Bundesländer-Ebene. In einigen der Bundesländer werden Schulden weiterhin stetig auf- und nicht abgebaut. Die Coronakrise hat den Schuldenabbau in den Bundesländern stark beeinflusst. 

Ranking – Welches Bundesland ist am höchsten verschuldet?

16. Sachsen (4.992 Millionen Euro)

Sachsen hatte im 1. Quartal 2021 mit 4.992 Millionen Euro die niedrigste Gesamtverschuldung aller Bundesländer. Eine solide Finanzpolitik und gute Planung haben zu diesem Ergebnis beigetragen, dass nicht nur den Freistaat, sondern auch die Kommunen betrifft. Das bedeutet, dass auch die einzelnen Gemeinden von der soliden Finanzlage in Sachsen profitieren.

15. Mecklenburg-Vorpommern (8.492 Millionen Euro)

Auf 8.492 Millionen Euro Gesamtschulden blickt Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 (Stand März) und steht somit auf dem vorletzten Platz.

14. Saarland (14.489 Millionen Euro)

Das Saarland kommt für 2021 insgesamt auf 14.489 Millionen Euro Schulden. Etwa 984.000 Einwohner hat das Land und liegt auf dem 14. Platz im Ranking der deutschen Staatsverschuldung nach Bundesländern.

13. Thüringen (16.056 Millionen Euro)

Auf 16.056 Millionen Euro Schulden blickt das Bundesland Thüringen im Jahr 2021 (Stand März). 170 Gemeinden in Thüringen werden zwangsverwaltet und haben keinen genehmigten Haushalt. Das Land kann daher keine Schwimmbäder betreiben, Straßen ausbessern oder Sportvereine fördern. Eine Reform ist dort dringend nötig.

12. Bayern (17.361 Millionen Euro)

Der Freistaat Bayern erreichte im Jahr 2021 (Stand März) eine Gesamtverschuldung von 17.361 Millionen Euro.

11. Brandenburg (18.836 Millionen Euro)

Das Bundesland Brandenburg hatte im Jahr 2021 (Stand März) 18.836 Millionen Euro Schulden. Dank eines guten Haushaltsplus wurden im Jahr 2016 einiges an Schulden abgetragen.

10. Sachsen-Anhalt (22.038 Millionen Euro)

Auf dem zehnten Platz des Rankings liegt mit 22.038 Millionen Euro Sachsen-Anhalt. Ein neuer Rekordstand für das Land, dessen Defizit jährlich weiter wächst.

9. Schleswig-Holstein (30.908 Millionen Euro)

Schleswig-Holstein ist hoch verschuldet und blickt 2021 bei rund 2,9 Millionen Einwohnern auf einen gesamten Schuldenberg in Höhe von 30.908 Millionen Euro.

8. Rheinland-Pfalz (31.428 Millionen Euro)

Über 4,09 Millionen Einwohner hat das Bundesland Rheinland-Pfalz und hat im Jahr 2021 (März) eine Gesamtverschuldung von 31.428 Millionen Euro erreicht.

7. Bremen (34.280 Millionen Euro)

Der Stadtstaat Bremen ist etwas besser gestellt als die anderen. Mit 34.280 Millionen Euro liegt Bremen auf dem siebten Platz im Ranking.

6. Hamburg (35.216 Millionen Euro)

Mit einer Einwohnerzahl von rund 1,85 Millionen hat der Stadtstaat Hamburg mit 35.216 Millionen Euro Schulden insgesamt eine enorme Summe angehäuft. Im Vergleich der Gesamtwerte reicht es für die Hansestadt für Platz 6.

5. Hessen (45.269 Millionen Euro)

Im Hinblick auf die Gesamtverschuldung liegt das Bundesland im Ranking auf dem fünften Platz.

4. Baden-Württemberg (47.529 Millionen Euro)

In Baden-Württemberg lag die gesamte Staatsverschuldung im Jahr 2021 bei 47.529 Millionen Euro.

3. Berlin (62.025 Millionen Euro)

Mit einem Beitrag zur deutschen Staatsverschuldung von insgesamt 62.025 Millionen Euro liegt der ca. 3,6 Millionen Einwohner zählende Stadtstaat im Ranking auf Platz 3.

2. Niedersachsen (66.540 Millionen Euro)

Mit etwa 8 Millionen Einwohnern ist Niedersachsen eines der kleineren Bundesländer. Im Jahr 2021 liegt das Bundesland mit seiner Gesamtverschuldung im Ranking auf dem zweiten Platz.

1. Nordrhein-Westfalen (184.481 Millionen Euro)

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den höchsten Gesamtschulden im Jahr 2021. NRW ist das Bundesland in Deutschland mit den meisten Einwohnern (rund 17,9 Millionen), daher ist diese hohe Zahl der Pro-Kopf-Rechnung weniger dramatisch.

Überblick zur Staatsverschuldung Deutschlands

Wie setzt sich die Staatsverschuldung zusammen?

Als Staatsverschuldung bezeichnet man grundsätzlich die Summe aller Verbindlichkeiten eines Staates gegenüber Dritte. Die deutsche Staatsverschuldung setzt sich grundsätzlich wie folgt zusammen:

  • Verschuldung von Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände
  • Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte

Errechnet wird die Staatsverschuldung Deutschlands jedes Jahr durch die Deutsche Bundesbank. Anschließend wird das Ergebnis vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

Der wichtigste Faktor in der Staatsverschuldung sind die Staatsanleihen. Dies sind Schuldverschreibungen, die ein Staat in Form eines Wertpapiers ausgibt. Diese Wertpapiere, welche auch Rentenpapiere genannt werden, werden von Dritten zur Veranlagung von Geld, gekauft. Für die Staatskassa bedeutet das eine Einnahmequelle. Natürliche oder juristische Personen, die die Anleihen kaufen, werden also zum Kreditgeber.

Wie bei anderen Krediten auch, muss der Staat für das geliehene Geld an den Kreditgeber Zinsen zahlen. Daher nennt man Staatsanleihen auch verzinste Wertpapiere. Der Staat muss das Geld nach Ablauf der festgesetzten Laufzeit an die Gläubiger, inklusive Zinsen zurückzahlen. Je schlechter die Bonität (Zahlungsfähigkeit) des Staates ist, desto höher fallen die Zinsen an.

Die Verschuldung Deutschlands ist vor allem durch BundesanleihenKommunalanleihen oder Bundesschatzbriefe unterteilt. Der Unterschied zwischen Anleihen und Schatzbriefen besteht darin, dass Anleihen auch vor Fälligkeit über die Börse gehandelt werden können. Sie unterliegen also einem Kursrisiko.

Staatsverschuldung Deutschland – Wo hat die Republik Schulden?

Gläubiger kann jeder (Privatpersonen, Banken, Investoren) im Ausland / Inland sein, der eine Staatsanleihe kauft. Ein großer Teil der deutschen Schulden setzt sich jedoch aus Schulden bei Banken zusammen. Lebensversicherer und Pensionskassen sind ebenso große Gläubiger. Die ausländischen Gläubiger betreffend, schuldet Deutschland mit Ende 2019 den Niederländern am meisten. Auf Platz 2 folgt Luxemburg,  auf dem 3. Platz landet das vereinigte Königreich. Direkt hinter den großen ausländischen Gläubigern folgen wichtige Handelspartner wie Frankreich, die USA, die SchweizJapan und Irland.

Wie hoch sind die Schulden der Bundesrepublik?

Die sogenannte Schuldenuhr dokumentiert – gemäß Maastricht-Vertrag – Schulden der Bundesrepublik Deutschland. Erfasst werden vor allem die Schulden des Bundes, der Länder, der Kommunen und der Sozialversicherung. Angefügt sind deutsche Eckdaten wie etwa Einwohnerzahlen und das Bruttoinlandsprodukt. Damit die Defizit- und Schuldenuhr optimal angezeigt wird, muss JavaScript im Browser (Einstellungen) aktiviert sein.

Was bedeutet die Schuldenquote? 

Für Experten ist die Staatsschuldenquote eines Landes aussagekräftiger als die absolute Verschuldung. Dabei werden die Schulden ins Verhältnis zur gesamten Wirtschaftskraft gesetzt (Bruttoinlandsprodukt=BIP).

Dies lässt sich mit einem einfachen Beispiel erläutern: 20.000 Euro Schulden sind viel Geld für jemand, der monatlich nur 1.000 Euro verdient, hingegen für jemand, der im Monat 30.000 Euro verdient, ist solch eine Verschuldung weniger relevant

Kann ein Staat überhaupt pleitegehen?

Ein Staat unterscheidet sich die Verschuldung betreffend nicht wirklich von einer Privatperson oder einem Unternehmen. Primär ist ein Staat „souverän“, er ist sich selbst die höchste Instanz. Aus rechtlicher Sicht kann kein Staat einem Insolvenzverfahren unterworfen sein. Außerdem haben Staaten Steuer- und Währungshoheit.

Ein Staat kann seine Einnahmen erhöhen, oder er sein eigenes Geld drucken. Wobei es im Fall von Deutschland und der EU-Mitgliedschaft (Euro) nicht in Frage kommen könnte: die EZB steht als Zentralinstanz über den finanziellen Angelegenheiten.

Natürlich kann ein Staat seine Zahlungsunfähigkeit deklarieren, das heißt, dass er seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt. Insofern betrachtet kann man von Staatspleite oder Bankrott sprechen, wie es die Geschichte bereits mehrmals gezeigt hat.

Was ist die Schuldenbremse?

Als Schuldenbremse wird eine Regelung der deutschen Föderalismuskommission bezeichnet, die im Jahr 2009 beschlossen wurde und im Grundgesetz verankert ist. Die Schuldenbremse regelt für Bund und Länder beginnend mit dem Jahr 2011, verbindliche Ziele für die Senkung der Haushaltsdefizite. Die Nettokreditaufnahme des Bundes durfte ab 2016 maximal 0,35 % des BIP betragen. Bundesländer dürfen zukünftig, ab 2020 keine neuen Schulden mehr machen. Die Bundesrepublik hat diese Vorgaben bereits im Jahr 2014 erreicht und die Nettokreditaufnahme auf null gesenkt. Aufgrund der Coronakrise konnte dieses Vorhaben jedoch noch nicht umgesetzt werden.

Die Schuldenbremse zeigte ab dem Jahr 2011 Wirkung: Die Staatsschuldenquote hatte 2010 einen Höchststand von 81 % erreicht. Seitdem gingen die Schulden Deutschlands kontinuierlich zurück, stiegen jedoch im Jahr 2020 aufgrund der Coronakrise wieder an. Jährlich sollten mit der Schuldenbremse Regelung rund 10 Milliarden Euro weniger Schulden gemacht werden.

Informationen zur Schuldenbremse

Wie funktioniert die Schuldenbremse zur Senkung der Schulden der Bundesländer?

Die Schuldenbremse der deutschen Bundesländer sieht vor, dass diese ab 2020 keine neuen Schulden mehr machen dürfen. Für die fünf sehr hoch verschuldeten Länder Berlin, Bremen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ist der Weg schwierig: unter Aufsicht eines Stabilitätsrates waren diese seit 2011 aufgefordert, ihre Länderkassen bis 2020 in Ordnung zu bringen. Im Ausgleich dazu unterstützt der Bund mit Zuschüssen.

Kritik an der Schuldenbremse

Kritiker der Schuldenbremse behaupten, dass die Idee der Schuldenbremse zukünftige Investitionen in Modernisierung, wie etwa in der Digitalisierung bremsen könnte. Darüber hinaus wird das Bauen und die Erhaltung von Schulen, öffentlichen Schwimmbädern und anderen Einrichtungen deutlich verzögert.

Laut Experten liege das Problem in der öffentlichen Verwaltung: diese sei zu langsam, um die nötigen Infrastrukturvorhaben zu bewältigen. Das Problem sei also scheinbar nicht die Schuldenbremse, sondern politische Verflechtungen. Da sich mit wachsendem Budget auch Investitionskapazitäten erhöhen lassen.

Fazit

Die drei Bundesländer mit dem niedrigsten Gesamtschuldenstand, Sachsen, Saarland und Baden-Württemberg, konnten ihre Schulden in den vergangene 5 Jahren kontinuierlich abbauen. Beim am höchsten verschuldeten Bundesland, Nordrhein-Westfalen, zeigt die jüngste Entwicklung, nach kontinuierlicher Verringerung der Schulden, im Jahr 2019 wieder eine Zunahme. Auch beim zweitplatzierten Niedersachsen ging die Verschuldung zuletzt wieder hinauf.

Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung weisen die 3 Stadtstaaten auf. Bremen zeigt 2020 eine Pro-Kopf-Verschuldung von 57.537 Euro, gefolgt von Hamburg mit 19.175 Euro und Berlin mit 16.354 Euro pro Kopf.