Chinesischer Aktienmarkt

Alle News und Kursentwicklungen zu China | Auf welche Unternehmen Sie jetzt setzen sollten | So entwickeln sich die Indizes
10 min | Stand 22.12.2021
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Inhaltsverzeichnis

China Wirtschaft – so agiert der Exportweltmeister auf internationalen Märkten

Chinas Aktienmarkt: Der Shanghai Composite

Die Volksrepublik China ist eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt liegt das Land aus Fernost inzwischen sogar auf Platz 1. Über 40% des Bruttoinlandsprodukts wird in der Industrie gewonnen, auch wenn China inzwischen kein Niedriglohnland mehr ist.

Der wichtigste Aktienindex Chinas ist der Shanghai Composite (ISIN CNM000000019). Die aktuellen Top 5-Aktien in der Gewichtung lauten wie folgt:

  • Ping An Insurance Company of China (ISIN CNE000001R84)
  • Kweichow Moutai (ISIN CNE0000018R)
  • Chinas Merchants Bank (ISIN CNE000001B3)
  • Jiangtsu Hengrui Medicine (ISIN CNE0000014W7)
  • CITIC Securities (ISIN CNE1000016V2)

Die Volksrepublik China löst unterschiedliche Assoziationen aus. Viele Menschen, die an China denken, verbinden mit dem „Reich der Mitte“ vor allem günstige Handelswaren und Massenproduktion. Ein Großteil der weltweit produzierten Güter trägt das Label „Made in China.“ Vor allem technische Geräte wie Mobiltelefone oder Computer, Textilien sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände kommen aus China. Als zweitgrößte Volkswirtschaft und Exportweltmeister hat China im Jahr 2020 für circa 110 Milliarden Euro Smartphones bekannter Hersteller in alle Welt exportiert. Die Gesamtexportrate Chinas belief sich 2020 auf mehr als 2,2 Billionen Euro. 

Ebenfalls mit China assoziiert werden eine faszinierende Kultur, gutes Essen und pulsierende Großstädte mit Millionen von Einwohnern. China gehört zu den ältesten Zivilisationen und wurde über 2.000 Jahre von Kaisern beherrscht. Im Jahr 1912 wurde die Republik China ausgerufen. Unter Mao Tse-tung wurde China ein kommunistisches Land, das nach wie vor als Republik und sozialistischer Einheitsstaat in einem Einparteiensystem regiert wird. 

Schanghai gilt mit mehr als 22 Millionen Einwohnern als größte Stadt Chinas. Sie belegt Platz 6 unter den 10 größten Städten der Welt. Insgesamt leben in China auf einer Fläche von 9,5 Millionen Quadratkilometern mehr als 1,4 Milliarden Menschen. Damit ist China das am meisten bevölkerte Land der Erde. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in den Küstenstädten und Metropolen während der Westen des Landes spärlich besiedelt ist.  

Dieser Artikel befasst sich mit den ökonomischen Fakten zu China. Er erklärt, wie das Wirtschaftssystem in China aufgebaut ist, welche Bedeutung China als Exportnation für die Welt hat und wie sich das Bruttoinlandsprodukt und die Staatsverschuldung in den letzten Jahren entwickelt haben. Darüber hinaus geht die Abhandlung auf die wichtigsten und bekanntesten Unternehmen des Landes und die stärksten Sektoren der Wirtschaft ein und informiert ebenfalls darüber, welche Börsenplätze in China wesentlich sind und welchen Stellenwert der SSE Composite Index im internationalen Vergleich hat. 

Wirtschaftsmacht China – so funktioniert Chinas Ökonomie

Chinas Wirtschaftsmodell klingt auf den ersten Blick paradox. Seit mehr als 40 Jahren gelingt es der kommunistischen Führung in Peking, die Wirtschaftsleistung kontinuierlich zu steigern, obwohl das Land und seine Märkte weiterhin staatlich reglementiert werden. China ist in den letzten Jahrzehnten zu einer kapitalistisch geprägten Wirtschaftsmacht aufgestiegen, in der die kommunistische Partei auf Steuerung statt Freiheit wert legt. China setzt auf ein exportorientiertes Wirtschaftsmodell und ist ohne Zweifel Exportweltmeister vor den USA und Deutschland.

Die ungeheurere wirtschaftliche Entwicklung Chinas, die in der Welt seinesgleichen sucht, kann plastisch am Bruttoinlandsprodukt abgelesen werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gilt weltweit als wesentlicher Indikator für die Wirtschaftsleistung eines Staates. Vor 40 Jahren, im Jahr 1980, wies Chinas Wirtschaft als Arbeiter- und Bauernstaat ein BIP von 303 Milliarden US-Dollar aus. Mit Beginn des neuen Jahrtausends konnte China erstmals die Billionengrenze in US-Dollar überschreiten. Zwischen 2006 und 2019 schnellte das Wirtschaftswachstum in China weiter nach oben und betrug 2020 über 14,8 Billionen US-Dollar. 

Die Wirtschaftsleistung Chinas hat sich somit in den letzten 10 Jahren nahezu verdreifacht. China konnte sich in diesem Zeitraum zur zweitgrößten Volkswirtschaft nach den Vereinigten Staaten von Amerika etablieren. Volkswirtschaftler prognostizieren, dass China den USA in den nächsten Jahren den Rang als größte Volkswirtschaft der Erde abnehmen wird. China ist weiterhin auf Wachstumskurs. Das Projekt “Seidenstraße” wird vor allem in den nächsten Jahren dazu beitragen, Chinas Wirtschaftskraft weiter auszubauen. Betrachtet man das BIP nach Sektoren, entfallen auf den Dienstleistungssektor in China mehr als 54 Prozent des BIP. Die Industrie trägt circa 38 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei, während die Landwirtschaft circa 8 Prozent einbringt. 

China hat die Einkommensarmut signifikant abgebaut

Setzt man das Bruttoinlandsprodukt Chinas ins Verhältnis zur Bevölkerung, liegt China aktuell im Vergleich zu Japan oder Deutschland auf einem hinteren Rang. In China beträgt das BIP pro Kopf circa 10.000 US-Dollar, während Deutschland und Japan auf über 40.000 US-Dollar kommen. In der Entwicklung dieses Wertes über die letzten 20 Jahre zeigt sich gleichzeitig, wie signifikant die Einwohner Chinas vom Wirtschaftsaufschwung profitieren, da das BIP pro Kopf vor 15 Jahren nur 2.000 US-Dollar betrug. Dies untermauern ebenfalls Daten, die sich langfristig mit der Armut Chinas beschäftigen. 

Galten 1990 2/3 aller Chinesen als arm, hat sich diese Zahl weit nach unten korrigiert. Grund hierfür sind Milliardensummen, die der chinesische Staat investiert hat, um die ländliche Bevölkerung und Unternehmen in dörflichen Landesbereichen zu subventionieren. Definiert wird Einkommensarmut ab einem Tagesverdienst von 2,30 Dollar pro Tag. Ob die von China veröffentlichten Zahlen bis in alle Einzelheiten korrekt oder geschönt sind, ist von außen schwer zu beurteilen. Objektiv betrachtet hat der wirtschaftliche Aufschwung Chinas den ärmeren Regionen des Landes ebenfalls geholfen, sich zu entwickeln. Nach Schätzungen der OECD wird die chinesische Mittelschicht im kommenden Jahrzehnt um weitere 370 Millionen Menschen auf insgesamt 1,2 Milliarden wachsen. 

Die Staatsverschuldung Chinas – moderat und gleichzeitig besorgniserregend

Die Staatsverschuldung Chinas in Relation zum Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2020 moderat bei circa 66 Prozent. Unter den großen Wirtschaftsnationen gibt China mit diesen Zahlen ähnlich wie Deutschland ein positives Bild ab. Die USA mit über 133 Prozent oder Japan mit mehr als 250 Prozent gelten als hoch verschuldet. 

Sieht man bei der Staatsverschuldung Chinas genauer hin, wird offensichtlich, dass der Aufschwung der letzten zehn Jahre zu großen Teilen kreditfinanziert ist. Die Staatsverschuldung hat sich seit 2013 verdoppelt. Dieser Umstand ist insofern ungewöhnlich, als wirtschaftliche Hochphasen in den meisten Fällen von Staaten genutzt werden, um Defizite abzubauen und die Schuldenquote zu verringern. 

Für das Jahr 2020 wurde zum Beispiel ein Konjunkturprogramm im Wert von 1 Billion Yuan (128 Milliarden Euro) implementiert, dass ausschließlich durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen finanziert wurde. Für Infrastrukturmaßnahmen wurden der Umfang regional ausgegebener Anleihen um 1,6 Billionen Yuan erhöht. 

Fehlende Regulierung des Bankensektors Anlass für Kritik

Ein Negativaspekt, der die Wirtschaft Chinas und die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte, ist die fehlende Regulierung der chinesischen Kreditinstitute. Da chinesische Banken sich nicht an internationale Kriterien gebunden fühlen, vergeben sie Kredite an Unternehmen und Privatpersonen, die nicht solvent sind. Experten sehen aus diesem Grund eine hohe Zahl „fauler Kredite“ in China, die in geballter Form und zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine globale Finanzkrise auslösen könnten.

Prominentes Beispiel ist die Schieflage des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande. Seine Schuldenlast beträgt mehr als 300 Milliarden Dollar und könnte Analysten zufolge schwerwiegende Auswirkungen aus Chinas Wirtschaft haben. Dies hätte im Umkehrschluss ebenfalls einen negativen Impact auf die Weltwirtschaft. 

Wesentliche Sektoren und bekannte chinesisches Unternehmen

Ein oberflächlicher Blick auf China reicht um zu verstehen, welche Branchen und Sektoren die chinesische Volkswirtschaft stützen und für ihren fulminanten Erfolg in den letzten Jahren verantwortlich sind. Die Produktkategorie Elektrotechnik- und Geräte ist der mit Abstand wichtigste Fachbereich der chinesischen Wirtschaft. Computerteile, Mobiltelefone, Tabletts und Halbleiter der weltweit bekannten Marken Apple, Huawei oder Xiaomi werden in China hergestellt.

Der amerikanische Tech-Gigant Apple lässt beispielsweise nahezu alle seine iPhones bei der Firma Foxconn in China produzieren. Diese ist zum größten Exporteur Chinas aufgestiegen. Der südkoreanische Technikkonzern Samsung, der mit 300 Millionen Smartphones im Jahr 2020 die meisten Mobiltelefone ausgeliefert hat, hat im Gegensatz und aufgrund eines geringen Marktanteils seine Produktion auf die Werke in Vietnam und Indien umgestellt. Weitere typische Produkte aus China sind Staubsauger, Kühlschränke, Klimaanlagen, Fernseher und viele andere Elektrogeräte, die in Unternehmen und Privathaushalten rund um den Globus benötigt werden. 

Ein ebenfalls starker Sektor der chinesischen Wirtschaft ist die Maschinenbausparte. Sie macht einen Anteil von 17 Prozent an der Gesamtwirtschaft aus. Vor allem der Bereich Industrie-Robotik und ebenfalls Motoren, Bagger, Aufzüge und Rolltreppen oder Werkzeug- und Druckmaschinen werden in China hergestellt und in alle Welt exportiert. 

An dritter Stelle und mit einem Exportvolumen von mehr als 213 Milliarden Euro steht die chinesische Bekleidungsindustrie. China gilt als weltweit größter Hersteller von Textilprodukten. Preisgünstig hergestellte Waren wie T-Shirts, Hosen oder Schuhe kommen verstärkt aus großen chinesischen Textilmanufakturen. Gleichzeitig ist ein Trend erkennbar, bei dem China die Produktion von Kleidung aus Kostengründen in Länder mit günstigeren Produktionskosten verlagert. 

Wichtige Unternehmen die die Volkswirtschaft Chinas stützen

Bei einem Blick auf die wichtigsten und einflussreichsten chinesischen Unternehmen ist auffällig, dass diese in Deutschland und Europa wenig bekannt sind. In der Forbes-Top-2000-Liste aus dem Jahr 2021 wird die staatliche chinesische Bank ICBC (Industrial and Commercial Bank of China) als größtes Unternehmen der Welt aufgeführt. 

Sowohl nach Umsatz und ebenso in Bezug auf die Einlagenhöhe und ihre Kundenzahl gilt die staatseigene ICBC als größte Bank der Welt. Die China Construction Bank folgt weltweit auf Platz 4. Die Ping An Insurance Group, der weltweit größte Versicherer, wird auf Platz 6 des internationalen Ratings geführt. Das Unternehmen ist im Vergleich zu vielen anderen Schwergewichten Chinas ein privater Konzern.

Gemessen am Umsatz steht das staatliche Energieunternehmen State Grid in China auf dem ersten Platz der einflussreichsten Konzerne. Die Plätze zwei und drei belegen die Öl- und Gasriesen China National Petroleum sowie Sinopec. In Europa anerkannte Unternehmen wie der Elektronikkonzern Xiaomi gehören mit Platz 222 im Forbes-Ranking nicht zu den wichtigsten internationalen Konzernen. 

Die große Zahl wenig bekannter chinesischer Unternehmen verdeutlicht die ökonomische Strategie Chinas. Als Exportweltmeister produziert und exportiert China wichtige Erzeugnisse und Handelswaren oder Komponenten für die gesamte Welt. Chinesische Firmen treten gleichzeitig seltenst auf internationalem Parkett auf. Eine Ausnahme bildet der Handyhersteller Huawei, dessen Produkte weltweit vertrieben werden und der in Europa und den USA aufgrund der staatlichen Einflussnahme kritisch gesehen wird. Ebenfalls global bekannt und beliebt ist der Computerhersteller Lenovo.

China als Börsenplatz – das sollten Anleger und Investoren wissen

In China gibt es drei Börsenplätze. Neben den Börsen in Schanghai und Shenzhen wurde im November 2021 auf Drängen der chinesischen Staatsführung ebenfalls der Börsenplatz „Beijing Stock Exchange“ in der Hauptstadt Peking eröffnet. Grund für das Etablieren eines weiteren Börsenplatzes ist das Ziel, der wichtigste Handelsplatz für Aktien mittelständischer Industrie- und Technologieunternehmen zu werden. 

Die chinesische Politik förderte in den letzten Jahren vor allem die mittelständischen Betriebe, um den vielen Hochschulabsolventen in China in diesen Unternehmen eine Perspektive zu geben. Einen vierten Börsenplatz, der formal zu China gezählt werden muss, finden Anleger in der Sonderverwaltungszone Hongkong. 

Ausschließlich die Hongkonger Börse gilt international als professionell

Der internationale Stellenwert der drei Börsenplätze in Festlandchina ist als untergeordnet zu bewerten. Dies liegt vor allem an der politischen Einflussnahme und den undurchsichtigen Regulierungen an chinesischen Börsen. Die Börsenplätze in Schanghai, Shenzhen und Peking sind darüber hinaus international wenig vernetzt und gelten für professionelle internationale Anleger als riskant. 

Das Gegenteil gilt für die Hongkonger Wertpapierbörse, die seit Jahrzehnten traditionell als einer der wichtigsten Handelsplätze der Welt geschätzt wird. Ihr Aktienindex, der weltbekannte Hang-Seng-Index, bildet ebenfalls namhafte chinesische Firmen ab. Im Gegensatz zu den chinesischen Börsenplätzen wird die Hongkonger Börse streng von der Regierung und internationalen Bilanzprüfern kontrolliert. Dies macht die Hong Kong Stock Exchange zu einem professionellen, global angesehenen Börsenplatz und zur am schnellsten wachsenden Börse weltweit.

Der SSE Composite Index (Schanghai Stock Exchange Composite Index) ist abseits der Hongkonger Börse der wichtigste Aktienindex in China. Er bildet die Kurse von circa 1.500 gelisteten Unternehmen an der Schanghaier Börse ab. Chinesische Aktien werden grundsätzlich in drei Klassen eingeteilt. Als A-Aktien werden Wertpapiere bezeichnet, die an den Börsen in Schanghai und Shenzhen gehandelt werden. Sie sind vor allem chinesischen Investoren vorbehalten. Seit 2006 dürfen ausländische Anleger ebenfalls mit A-Aktien handeln. A-Aktien werden in der chinesischen Volkswährung Renminbi Yuan ausgegeben. Ein chinesischer Renminbi Yuan entspricht circa 0,14 Euro. 

Im Gegensatz werden die an den chinesischen Börsen gehandelten B-Aktien in Dollar abgerechnet. In Shenzhen in Hongkong-Dollar und in Schanghai in US-Dollar. Chinesische B-Aktien können ohne Limit von Privatanlegern gezeichnet werden. An der Börse in Beijing gilt für Einzelanleger eine wichtige Beschränkung. Sie müssen nachweisen, dass sie über ein individuelles Wertpapiervermögen von 500.000 Renminbi Yuan oder mehr verfügen. Alle auf dem Hongkonger Parkett gehandelten chinesischen Aktien werden als H-Aktien bezeichnet. Sie stehen jedem Anleger ohne Beschränkung offen. 

Chancen und Risiken beim Investment in chinesische Aktien

Die deutsche und chinesische Wirtschaft ist ohne Zweifel eng miteinander verwoben. Ähnlich wie China gehört Deutschland ebenfalls zu den großen Exportnationen. Deutsche Qualitätsprodukte wie Autos, Maschinen, Möbel oder Kleidung sind in China beliebt. Auf der anderen Seite produzieren deutsche Firmen einen Großteil ihrer Handelswaren in China. Anhaltend ist ebenso die Expansionspolitik chinesischer Firmen. Bis 2019 hatten chinesische Investoren Anteile von 175 deutschen Unternehmen gekauft. Unter anderem besitzen chinesische Investmentfonds und Privatanleger Anteile von Daimler und der Deutschen Bank. Mehrheiten halten chinesische Investoren unter anderem am Roboterhersteller Kuka, am Modelabel Tom Tailor oder am Leuchtmittelhersteller Osram.

Abseits dieser engen Verflechtungen kann ein Investment in die Wertpapiere chinesischer Unternehmen auf der einen Seite vielversprechend und gleichzeitig riskant sein. Durch die politisch motivierte Regulierung der chinesischen Wirtschaft und durch das gezielte Intervenieren in einigen Branchen kann ein Investment in chinesische Aktien mit hohen Risiken behaftet sein. 

Beispielsweise hat die chinesische Regierung jüngst die boomende digitale Nachhilfeindustrie in China reglementiert und dazu verpflichtet, keine Gewinne zu erwirtschaften. Der chinesische Internetriese Alibaba, der mit dem Mid-Year-Shopping-Event am Singlesday (11.11.) in den letzten Jahren das größten Verkaufsevent der Welt veranstaltet hat, wurde ebenso mit einer Milliardenstrafe belegt. Trotz dieser Herausforderungen lockt der chinesische Aktienmarkt mit seinen mehr als 3.500 börsennotierten Unternehmen Investoren aus aller Welt an. 

Wer chinesische Wertpapiere erwerben möchte und gleichzeitig auf höchstmögliche Sicherheit bedacht ist, kann statt Aktien die sogenannten ADR-Zertifikate über die New York Stock Exchange kaufen. ADRs gelten als verbrieftes Recht auf Aktien und erlauben es ausländischen Unternehmen, an amerikanischen Börsen gelistet zu werden. ADRs werden darüber hinaus von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC umfassend überwacht, sodass sie als gesichert gelten. 

Wie sich die Börsen in China entwickeln werden, muss abgewartet werden. Dass sich die Wirtschaft in China weiterhin positiv entfalten wird, gilt in jedem Fall als sicher. Es bleibt abzuwarten, wie schnell China den USA als größte Volkswirtschaft den Rang abläuft und wie die chinesische Regierung auf die Notwendigkeit reagieren wird, neben der digitalen Transformation ebenso eine ökologische Transformation einzuleiten.